Reykjanes (Island). Die seismischen Aktivitäten auf Reykjanes haben sich stark verändert. Nach den jüngsten Daten des Meteorologischen Instituts ist es wahrscheinlich, dass sich unter Grindavík ein Magmatunnel gebildet hat. Kurz vor Mitternacht Ortszeit hat der Zivilschutz deshalb die Evakuierung von Grindavík angeordnet. Alle Zugänge zur Stadt sind nun gesperrt. Darüber berichtete RÚV. Es gibt einen Newsfeed auf Isländisch und einen auf Englisch.(Update 8.50 Uhr)
Laut den Daten des Wetterdienstes bewegen sich große Mengen Magma von Sundhnúkagígur Richtung Grindavík. Es soll sich um mehr Magma handeln als bei den jüngsten Ausbrüchen auf Reykjanes. Die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs ist damit gestiegen.
Die Evakuierung begann mit der Bekanntgabe und war gegen halb zwei Uhr nachts abgeschlossen. Grindavík hat rund 3600 Einwohner. Wer nicht privat unterkommen konnte, fand Hilfezentren des Roten Kreuzes in Kópavogur, Selfoss und Reykjanesbær. Die meisten fanden allerdings privat Alternativen. Wer sich nicht selbst aus der Stadt bewegen konnte, konnte einen Shuttle nutzen. Einsatzkräfte gingen von Haus zu Haus und kontrollierten, dass niemand zurückblieb. Später wurden auch die Einsatz-und Sicherheitskräfte zu ihrem eigenen Schutz aus Grindavík abberufen. Die Zugänge zur Stadt sind gesperrt und bewacht.
Noch vor Abzug der letzten Kräfte wurde ein Schaden am Hauptheizungsrohr in Gríndavik entdeckt, verursacht durch die Beben. Die gestern begonnene neue Phase starker und häufiger Beben dauert an.
Eine Bilderserie mit den Spalten, die Grindavík jetzt durchziehen, gibt es bei RÚV (Fotograf: Ragnar Visage)
Siehe auch: Vulkanausbruch immer wahrscheinlicher: Blaue Lagune geschlossen inklusive der Updates