Hütten in Norwegen: Teilen statt neu bauen?

Norwegen. Bestehende Hütten mehr nutzen statt neue bauen: Mit diesem Vorschlag sorgt der Generalsekretär des Dachverbandes Norsk Friluftsliv, Lasse Heimdal, gerade für Diskussionen. Seine Befürchtung: Noch mehr Hüttenbau zerstört die Natur. Darüber berichtete NRK.

Hütten

Private Hütten stehen oft viel leer. Diese kleinen Hütten werden das ganze Jahr über vermietet.

Heimdal rechnet vor: In Norwegen gebe es insgesamt rund 430 000 Hütten. Diese würden im Durchschnitt nur 49 Tage im Jahr genutzt. An den übrigen Tagen sollte jemand anders die Hütte nutzen können. Dies, so hoffen Heimdal und Norsk Friluftsliv, könnte verhindern, dass jedes Jahr weitere Hütten gebaut werden und dadurch große Areale für die Zuwegung, Erschließung und Entsorgung verloren gehen. Laut NRK kommen jährlich 3000 bis 7000 neue Hütten dazu. „Vermietet eure Hütten“, fordert Heimdal die Besitzer auf.

Hintergrund der Geschichte: Eine Hütte zu besitzen, sei es für Skiferien, Sommerurlaub oder beides, hat einen hohen Stellenwert in Norwegen. Gerade erst meldete NRK, noch nie zuvor hätten so viele Norweger sich eine Hütte zugelegt. Der Boom hat auch Nebenwirkungen: Im Turufjell (Südnorwegen) ist gerade eine neue, große Anlage geplant, gegen die Menschen vor Ort und auch Norsk Friluftsliv protestieren.

Bisher gibt es nur aber wenige, die ihre Türen auch für Mieter öffnen: Dagbladet.no berichtete erst im vergangenen Herbst, nur 1,6 Prozent des Bestandes würden auch vermietet, und folgerte, Norweger täten sich immer noch schwer damit, ihre Hütte anderen gegen Geld zur Verfügung zu stellen. Dabei werde diese Ferienform in Europa immer beliebter. Etwa 60 Prozent der Gäste bei Ferienhausvermittler Novasol (1700 Hütten in Norwegen) kämen aus Deutschland.

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