Holzfällaktion auf Island – für Weg und Wasserleitung

Akureyri (Island). Holzfäller ist noch kein sehr häufiger Beruf auf Island. Gerade fällen die elf am meisten erfahrenen Personen eine Schneise durch den Wald Vaðlaskógur bei Akureyri –  für einen Geh- und Radweg sowie Wasserleitungen. Etwa 130 Tonnen Holz fallen bei der Aktion in dem 85 Jahre alten Wald voraussichtlich an. Darüber berichteten RÚV und Iceland Review.

Wald Island

Isländischer Wald, hier bei Reykjavík.

Der Vaðlaskógur liegt gegenüber dem Zentrum von Akureyri am Ende des Eyjafjörður. Bereits seit 1936 wurden dort Bäume gepflanzt. Dabei wurde mit Arten experimentiert, von denen man annahm, dass sie auf Island gedeihen würden, aber es gab noch wenig Erfahrung damit. Nicht alle funktionierten, aber es wachsen heute etwa 30 verschiedene Baumarten dort – verschiedene Fichten, Kiefern, Weiden und Vogelbeeren.

Über den zwei Kilometer langen, neuen Geh- und Radweg sollen die Besucher den Wald noch mehr genießen können. Außerdem werden entlang der Strecke Wasserleitungen für das Schwimmbad Skógarböðin verlegt werden, das dort gerade gebaut wird.  Das warme Wasser soll in Rohren aus dem Tunnel Vaðlaheiði kommen. Zum Bad gehört eine Lagune, ein Kaltbad und eine Sauna.

Für die Holzfäll-Aktion bei Akureyri wurden elf erfahrene Personen aus dem ganzen Land an den Eyjafjörður geholt. Diese dürfen auch nicht jeden Baum fällen: Die Wegeführung wurde so geplant, dass möglichst keine seltenen Arten verloren gehen.  Die Aktion soll etwa zwei Wochen dauern. Ein Teil des geschlagenen Holzes soll als Bauholz verwendet werden, der Rest als Brennholz.

Islands Wald wächst

Islands Wald wächst. Nachdem Abholzung, Überweidung und Erosion das Land kahl gemacht haben, wird nun schon lange wieder aufgeforstet. Der 48 Hektar große Vaðlaskógur nahe Islands zweitgrößter Stadt ist eines der älteren Projekte. Insgesamt ist Island heute wieder zu knapp zwei Prozent bewaldet.  1,5 Prozent des Landes sind einheimische Birkenwälder, etwa 0,4 Prozent importierte Baumarten. Letztere werden auch zur Holzproduktion genutzt. Man kann inzwischen auch isländische Bretter kaufen. Der Vaðlaskógur in der Nähe von Islands zweitgrößter Stadt ist außerdem ein wichtiges Naherholungsgebiet.

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