Höfe evakuiert nach Schlammlawinen in Nordost-Island

Þingeyjarsýsla (Island). Die heftigen Regenfälle der vergangenen Tage haben zu zahlreichen Schlammlawinen in der Region nordöstlich von Akureyri geführt. Inzwischen sind zwölf Höfe evakuiert worden. Es ist weiter Regen angesagt. Eine Warnstufe gilt auch für Tröllaskagi. Darüber berichtete RÚV.  Mit Update auch zu Seyðisfjörður.

Útkinn

Hof in Útkinn, im Hintergrund Spuren eines Erdrutschs. Foto Landhelgisgæslun via Lögreglan á Norðurlandi eystra

Der Regen war angekündigt, und er kam. Die ersten Schlammlawinen gingen bereits am Samstag ab und versperrten den Weg aus/nach Útkinn im Bezirk Þingeyjarsýsla. Auch das Internetkabel wurde beschädigt. In der Nacht zu Sonntag wurden dann fünf Höfe in diesem Bereich evakuiert, rund 30 Personen: Björg, Ófeigsstaðir, Rangá, Engihlíð und Þóroddsstaðir. Gestern folgte ein sechster, Nípá.  Die meisten wurden ins Hotel nach Husavik gebracht. „Das gesamte Tiefland ist unter Wasser und der Berg ist in großen Teilen abgerutscht“ – so schildert es einer der älteren Evakuierten. So etwas habe er die vergangenen 60-70 Jahre nicht gesehen.  Die Tiere sind weiterhin auf den Höfen und so gut wie möglich in Sicherheit, die Rettungskräfte brachten die Bauern zurück zum Melken, da der Weg nicht mehr befahrbar ist. Luftaufnahmen zeigen eine Landschaft, in der die vielen Schlammlawinen deutliche Spuren an den Bergen hinterlassen haben. Aufgrund der schlechten Wettervorhersage wurden gestern Abend sechs weitere Höfe in Kinn evakuiert. Die Straße 85 ist gesperrt. Zurzeit ist unklar, wann die Bewohner auf ihre Höfe zurückkehren können (Stand 21 Uhr).

Auch in anderen Gebieten Islands machte der Regen die Hänge instabil. In Seyðisfjörður wurden nun neun Häuser evakuiert. Das ordnete die Polizei an. Es gilt eine erhöhte Bereitschaft. Dort sind die Erinnerungen an den Dezember 2020 noch sehr lebendig, wo Schlammlawinen 14 Häuser zerstörten. Andere konnten lange nicht in ihre Häuser zurückkehren.  Auch damals hatte es massiv geregnet, so viel wie noch nie zuvor dort gemessen.

Früherer Artikel zum Thema: Aufräumen in Seyðisfjörður – aber fast 200 Menschen weiter evakuiert

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