Aufräumen in Seyðisfjörður – aber fast 200 Menschen weiter evakuiert

Seyðisfjörður (Island). Für die meisten verläuft Weihnachten 2020 wohl etwas anders als sonst. Dies trifft auch für die Bewohner von Seyðisfjörður zu, aber anders als erwartet. Wegen Schlammlawinen wurde der 700-Einwohner-Ort kurz vor Weihnachten evakuiert. Nachdem Geologen das Gebiet untersucht hatten, durfte ein Teil von ihnen nun in seine Häuser zurückkehren. Fast 200 Menschen müssen weiter auf die Rückkehr warten.

Schlammlawine Seyðisfjörður

Spur der Schlammlawinen in Seyðisfjörður. Foto: Polizei /Veðurstofa

In den fünf Tagen vom 14. bis 18. Dezember hat es in Seyðisfjörður so viel geregnet wie noch nie zuvor innerhalb eines solchen Zeitraums auf Island, sagt das meteorologische Institut. 569 Millimeter wurden gemessen. In höheren Lagen fiel der Niederschlag als Schnee. Nach den Beobachtungen der Geologen reichten die Schlammlawinen tiefer ins Sediment als in den Jahrtausenden zuvor. Mit einem Ereignis dieser Größenordnung hatten sie nicht gerechnet. Sie wollen nun neue Messsysteme einrichten und mit Kollegen aus Norwegen und der Schweiz über geeignete Maßnahmen beratschlagen. Insgesamt 14 Häuser sind laut Vísir zerstört worden oder verschwunden. Außerdem wurden historisch wertvolle Kulturgüter zerstört, zum Beispiel die Schiffswerft und die Dreherei.

In den vergangenen Tagen hatten bereits die Aufräumarbeiten begonnen. Da war es kalt und trocken, was die Situation beruhigte. Über die Weihnachtstage soll es aber wieder wärmer und damit möglicherweise auch gefährlicher werden. Erst am 27. Dezember wird die Situation der noch evakuierten Zone neu bewertet.

Früherer Artikel zum Thema: Ganz Seyðisfjörður nach neuen Schlammlawinen evakuiert

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