Siorapaluk (Grönland). Ein japanischer Wissenschaftler und Schlittenhundeführer wird seit dem 29. November vermisst. Den Spuren vor Ort nach sei er im Meereis eingebrochen, so KNR und Explorers Web. Aufgrund der herrschenden Bedingungen gebe es keine Chance mehr, ihn noch lebend zu finden. Laut Polizei sind die Angehörigen informiert.
Grönland mit Siorapaluk. Karte sel/openstreetmap/uMap
Der 56-jährige Tetsuhide Yamazaki interessierte sich sowohl für den Zustand und die Veränderungen des Eises als auch für grönländische Schlittenhunde. Diese nutzte er beispielsweise für Messungen auf dem Meereis in seinem Avangnaq- Projekt. Er unterstützte aber auch andere Expeditionen in Grönland. Er ist Mitautor diverser Studien , Autor von Büchern über Hundeschlittenfahren und warnt schon länger vor immer dünner werdendem Meereis.
Auf seinem japanischsprachigen Blog kann man (z.B. mithilfe eines Übersetzungsprogramms) Notizen aus den letzten Tagen nachlesen. Sein Plan war, Eisdaten zu sammeln. Allerdings notierte er, dass das Eis noch nicht fest sei und der Sturm Teile davon weggetrieben habe. Er habe schon mehrere Winter in Siorapaluk verbracht, doch dies sei der erste Winter, in dem das Meereis um diese Zeit noch nicht fest sei. Als neueste Meldung auf seinem Blog wird nun sein Verschwinden und der wahrscheinliche Tod mitgeteilt. Tetsuhide Yamazaki ist Vater von zwei Kindern.
Laut KNR gibt es Zeugen, die gesehen haben, wie er auf das Eis hinaus ging, allerdings nicht mit Hunden. Nachdem er nicht zurückkehrte, schlugen sie Alarm. Bei einer Suchaktion wurde nur ein Loch im Eis gefunden.
Grönlands nördlichstes Dorf
Siorapaluk ist Grönlands nördlichstes Dorf und hat 41 Einwohner. Zurzeit kommt die Sonne dort nicht über den Horizont. Der Ort ist insbesondere für japanisches Publikum interessant, da ein Japaner namens Ikuo Oshima sich dort 1972 niederließ. Er lebt als Jäger, ist mit einer Grönländerin verheiratet und hat Kinder und Enkel.
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