Herøy (Norwegen). Fast 100 Rentiere sind im vergangenen Monat aus noch ungeklärter Ursache auf dem Gebiet der Kommune Herøy, Nordnorwegen, verendet. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet die Bevölkerung um Hilfe. Der aktuelle Verdacht: Vergiftung. Darüber berichtete NRK.
Die Herde mit etwa 400 Tieren kam im Dezember nach Herøy, südwestlich von Mo i Rana. Ende März meldeten die Rentierhalter die unnormale Entwicklung. Die befallenen Tiere seien schwach und wacklig auf den Beinen. Kälber wurden zu früh und tot geboren. Bevor die Polizei eingeschaltet wurde hatte, hatte schon das Veterinärinstitut Untersuchungen durchgeführt und eine Reihe von Ursachen ausgeschlossen, die zu den Symptomen passen würden:
- Es gibt keine Hinweise auf typische Bakterien, Viren, Parasiten oder die Auszehrungskrankheit.
- Es gab keinen Wasser- oder Nahrungsmangel
- Bekannte Schwermetalle konnten ebenfalls ausgeschlossen werden
Viele Ursachen bereits ausgeschlossen
Übrig bleiben seltene und unbekannte Krankheitserreger oder eine Vergiftung, zum Beispiel über Chemikalien. Es gibt aber bisher keine Hinweise darauf, dass Elche oder andere Wildtiere in der Region auch betroffen sind. Die Landwirte sind dennoch beunruhigt, da sie demnächst ihre Tiere auf die Weide schicken wollen.
Polizei bitten um Hinweise
Die Polizei bittet nun die Bevölkerung darum, Beobachtungen mitzuteilen, die von Interesse sein könnten. Ermittelt wird wegen Tierwohlgefährdung und Verdacht auf Umweltkriminalität. Die Rentierherde soll nun so schnell wie möglich den Ort wechseln.
In vielen Regionen im Inland gab es in diesem Winter Probleme, weil Eisschichten den Boden versiegelten und die Rentiere nicht an ihr Futter kamen. Dies war in Herøy offenbar weniger problematisch. Doch nun ist ein Viertel der Herde tot – und niemand weiß, warum.
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