Färöer verlängern Fischereiabkommen mit Russland

Färöer/Norwegen. Die Färöer haben ihr Fischereiabkommen mit Russland erneuert – so wie Norwegen einen Monat vorher. Die Färöer erhalten so Quoten in der Barentssee, Russland Quoten vor den Färöer. Russland und Norwegen verwalten den Fischbestand in der Barentssee gemeinsam.

Trawler Kirkenes

Russischer Trawler in Kirkenes (Archivfoto).

Die Färöer, kein EU-Mitglied, haben seit 1977 ein Fischereiabkommen mit Russland. Das ermöglicht färöischen Fischern, in der Barentssee unter anderem Kabeljau zu fischen. Die Quote ist niedriger als früher, weil auch der Bestand an Kabeljau sinkt. Umgekehrt dürfen russische Fischer in färöischen Gewässern fischen, unter anderem Blauen Wittling, Makrele und Hering. Färöische Häfen sind zwar grundsätzlich für russische Schiffe gesperrt, analog zu den EU-Sanktionen, als Reaktion auf den russischen Einmarsch in der Ukraine. Fischer sind allerdings ausgenommen.

Dänische Politiker haben sich kritisch über diesen Beschluss geäußert. Auf den Färöer hat er jedoch eine breite politische Mehrheit, was sich auch nach der Wahl am 8. Dezember nicht ändern dürfte – egal, wie sie ausfällt. Der färöische Fischereiminister Árni Skaale betonte aber gegenüber Jyllandsposten, die Färöer nähmen Abstand von jeder Art von Krieg, auch von dem in der Ukraine. Das Abkommen habe aber eine enorme wirtschaftliche Bedeutung für die Färöer.

Norwegen und Russland verwalten Barentssee gemeinsam

Der Fischbestand der Barentssee wird gemeinsam von den beiden Anliegern Norwegen und Russland verwaltet, Norwegische und russische Forscher hatten einen gemeinsamen Quotenrat erstellt. Aufgrund des schrumpfenden Kabeljaubestands wurden die Kabeljauquoten gesenkt. Ende Oktober wurde das Abkommen zwischen Norwegen und Russland digital verhandelt und unterzeichnet. Die norwegische Regierung betont, die Kooperation in diesem Bereich sei wichtig, um den Kabeljaubestand zu überwachen und erhalten zu können, und Überfischung zu vermeiden. Es sei das größte bilaterale Abkommen Norwegens, heißt es in der Pressemitteilung der norwegischen Regierung. Russland habe allerdings gedroht, bei weiteren Einschränkungen das Abkommen auszusetzen.

Auch in Norwegen sind Trawler vom Hafenverbot ausgenommen, sie dürfen aber nur noch Kirkenes, Tromsø und Båtsfjord anlaufen und werden dort auch kontrolliert. Das sind allerdings die drei Häfen, die ohnehin bereits am meisten angelaufen werden.

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