Russische Trawler dürfen nur noch drei norwegische Häfen nutzen

Norwegen. Russische Trawler werden in Zukunft nur noch drei norwegische Häfen anlaufen dürfen: Tromsø, Båtsfjord und Kirkenes. Dort werden sie außerdem kontrolliert. Das gab die norwegische Regierung gestern bekannt. Damit soll verhindert werden, dass Norwegen zum Transitland für eigentlich sanktionierte Ware nach Russland wird.

Fischerboot

Kirkenes an der Grenze zu Russland ist ein wichtiger Fischereihafen und hat auch eine Werft.

Norwegen hat sich zwar der EU-Sanktionen gegen Russland nach dem Angriff auf die Ukraine angeschlossen. Die Fischereizusammenarbeit an der Barentssee wird von den beiden Anliegern jedoch weiter gemeinsam betrieben, weil Fische sich bekanntlich nicht an Ländergrenzen halten. Das beinhaltet unter anderem Forschung und den gemeinsam erstellten Quotenrat für einige Arten, dazu gehörte bisher aber auch, dass russische Trawler weiter norwegische Häfen anlaufen und dort Fisch anlanden konnten. Teilweise werden auch Mannschaften ausgewechselt. Das ist in Norwegen durchaus umstritten. Diese Möglichkeiten werden nun stark beschränkt auf die drei Häfen Tromsø, Båtsfjord und Kirkenes. Jedes russische Schiff, das dort anlegt, soll außerdem vom Zoll durchsucht werden. Auf Spitzbergen gibt es schon länger Zollkontrollen, die verhindern sollen, dass sanktionierte Ware über Barentsburg nach Russland kommt. Über die Fortsetzung des Fischereiabkommens zwischen Norwegen und Russland soll in zwei Wochen verhandelt werden.

Grenzübergang Storskog weiter passierbar

Bis vor kurzem waren sowohl die finnisch-russischen Grenzübergänge als auch der einzige norwegisch-russische Grenzübergang Storskog bei Kirkenes eine Fluchtmöglichkeit für russische Männer, die fürchten, in den Krieg einberufen zu werden. Finnland lässt russische Staatsbürger inzwischen nur noch nach bestimmten Kriterien einreisen, selbst wenn sie über ein Visum verfügen. Die Einreise nach Norwegen über Storskog ist bisher nicht beschränkt worden, sofern man ein Visum besitzt, wird allerdings kritisch überwacht. Es handelt sich dort allerdings weiter um vergleichsweise niedrige Zahlen, und nicht alle sind auf der Flucht.

Der norwegische Umgang mit Russland in Bezug auf die Fischerei wird insbesondere auf den Färöer interessiert verfolgt, denn dort ist man in einer ähnlichen Situation. Wie in Norwegen wird auch dort um den richtigen Umgang mit den russischen Trawlern gerungen – und demnächst steht die Erneuerung auch dieses Fischereiabkommens an.

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