Färöer: Die Deltawelle im Nordatlantik

Färöer/Grönland/Island. Im Auf und Ab der Coronazahlen befinden sich die Färöer und Grönland wieder in der „Auf“-Phase. Die Färöer verzeichneten gestern 94 aktive Fälle, dort ist Delta bereits nachgewiesen. Und mit einem Flug kamen gleich mehrere Personen nach Grönland, die sich später als infiziert herausstellten. Auf Island sind die Infektionszahlen weiter niedrig – und mehr  als 80 Prozent der Bevölkerung über 16 sind voll geimpft.

Färöer

Färöer

Gøtuvik, Eysturoy. Foto Jan Steffen

Die Delta-Variante hat es auf die Inseln geschafft. In der vergangenen Woche war die Zahl der neuen Fälle oft zweistellig. Der größte Teil der Neuinfektionen gehört laut kvf.fo zu einer bekannten Quelle, aber nicht alle. Eine Woche vor dem Start wurde das G!-Festival deshalb nun doch abgesagt. Die Regierung bot den Veranstaltern eine Kompensation dafür an. Insgesamt gibt es nun auf den Färöer 94 aktive Fälle. Niemand davon musste bisher stationär ins Krankenhaus. Eigentlich hatte die Regierung der Färöer geplant, den obligatorischen Test bei der Einreise ab 1. August aufzugeben. Ob es bei dem Plan bleibt, ist zurzeit unklar. Laut corona.fo sind 40 Prozent der Bevölkerung bereits voll geimpft.

Grönland

Flughafen Ilulissat

Flughafen Ilulissat. Foto Thomas Christiansen

Nur kurz war Grönland nach dem Ausbruch auf der Flughafen-Baustelle wieder coronafrei gewesen – dann testete erneut eine eingereiste Person in Nuuk positiv. Gestern wurde außerdem bekannt, dass in einem Flug aus Kopenhagen vergangene Woche gleich drei Personen saßen, die sich später als infiziert erwiesen. Diese waren von Kangerlussuaq unterschiedlich weitergereist, wie Sermitsiaq berichtet: nach Nuuk, Ilulissat und Qaqortoq. Eine steckte danach einen nahen Kontakt an, obwohl dieser Kontakt bereits komplett geimpft war. Bisher ist allerdings niemand von diesen schwer krank. Die Mitpassagiere aus den Flügen wurden zu Test aufgerufen. Update: Es wurden noch drei weitere aus demselben Kopenhagen-Flug positiv getestet – zwei in Sisimiut und  eine Person in Qaqortoq.

Ob es sich um die Delta-Variante handelt, ist noch nicht analysiert. Bisher gab es noch keinen nachgewiesenen Delta-Fall in Grönland. Angesichts der unklaren Situation wurde der für August geplante Nuuk-Marathon abgesagt.

Grönland hat gerade wieder mehr Einreisen zugelassen. Auch eine Verbindung aus Island ist nun wieder erlaubt. Die Impfungen gehen in Grönland etwas langsam, nicht zuletzt aufgrund der geografischen Situation, aber knapp 30 Prozent sind bereits voll geimpft.

Island

Hallgrímskirkja

 Hallgrímskirkja, Reykjavík.

Auf Island gab es zuletzt nur noch wenige einheimische Fälle. Die meisten der aktuell 34 aktiven Infektionen sind „eingereist“ und wurden beim ersten oder zweiten Test im Land entdeckt. Island hat erfolgreich massive Impfkampagnen durchgeführt und die Quote liegt laut Our World in Data über der aller anderen Ländern – sowohl, was die Erst- , als auch was die Zweitimpfung betrifft. Nach der isländischen Statistik sind praktisch alle über 70 komplett geimpft, von denen über 40 immerhin 80 Prozent komplett und die 16-39-Jährigen zu mehr als 70 Prozent komplett. Die Delta-Variante ist auf Island bereits nachgewiesen worden, wie RÚV berichtet – als erstes bei einem komplett geimpften Paar ohne Symptome, das mit einem negativen Test eingereist war. Erst beim Test zur Weiterreise flog „Delta“ auf.

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