Island. Seit heute sind auf Island alle Beschränkungen im Inland aufgehoben, die zur Eindämmung von Corona dienten. Bei der Einreise gilt allerdings nach wie vor doppelter Test und Quarantäne – es sei denn, man ist geimpft. Ab dem 1. Juli müssen sich voll Geimpfte auch nicht mehr an der Grenze testen lassen. Das teilte gestern die isländische Regierung mit.
Keine Maskenpflicht mehr, keine Abstandsregeln und das Schwimmbad darf wieder voll genutzt werden: Nach 15 Monaten mit mal mehr, mal weniger Einschränkungen soll man auf Island wieder „ganz normal“ leben können. Diese Entscheidung der Politik wird vom obersten Epidemiologen unterstützt. Mehr als 80 Prozent der Bevölkerung über 16 hat nun eine Impfdosis erhalten, mehr als die Hälfte ist bereits voll geimpft. In der vergangenen Woche gab es keinen einzigen einheimischen Fall, nur unter den Einreisenden. Gesundheitsministerin Svandís Svavarsdóttir und Víðir Reynisson, Chef des Zivilschutzes, rechnen damit, dass es in Zukunft erneut einzelne Fälle oder kleine Cluster geben wird, vertrauen aber darauf, dass diese mit Test, Kontaktverfolgung und Quarantäne in den Griff zu bekommen sind. Aktuell gibt es noch 12 aktive Fälle.
Keine Testpflicht mehr für Geimpfte ab 1. Juli
Touristen aus dem Schengengebiet dürfen zwar einreisen, müssen aber einige Hindernisse auf sich nehmen – Anmeldung vorab, negativer PCR- Test vorab, Test bei der Einreise, Quarantäne, noch ein Test. Einfacher hatten es bereits Geimpfte, sie mussten nicht in Quarantäne. Für sie wird es ab 1. Juli noch einfacher: Sie müssen keinen Vorab-Test mitbringen und sich auch bei der Einreise nicht mehr testen lassen. Als voll geimpft gilt, wenn nach der zweiten Dosis zwei Wochen vergangen sind. Beim Janssen-Impfstoff reicht eine Woche. Akzeptiert wird auch der Nachweis einer durchgemachten Erkrankung, wenn dieser den formellen Kriterien entspricht. Kinder jünger als Jahrgang 2005 müssen sich bei der Einreise nicht mehr testen lassen (Geltende Regeln siehe hier).
Bisher wenig Fälle bei Geimpften – aber es gab welche
Der Verzicht auf Tests für einen Teil der Einreisen macht Kapazitäten frei für all die, die noch der Testpflicht unterliegen, und die jetzt vermehrt kommen. Dass auch Geimpfte noch einmal das Virus in sich tragen können, zeigte sich erst jüngst in einem von mehreren Medien beschriebenen Fall: Ein voll geimpftes Paar aus den USA hatte auf Island heiraten wollen. Daraus wurde erst einmal nichts: Der Bräutigam wurde positiv getestet und muss nun zwei Wochen in einer der Isolationseinrichtungen verbringen, die Einreisenden für solche Zwecke zur Verfügung stehen. Die Braut testete negativ, musste aber als Kontakt in Quarantäne und durfte auch nicht das Zimmer mit ihm teilen. Während der bisherigen Testpraxis gab es unter den einreisenden Geimpften aber nur sehr wenige Fälle.
Zur Situation am Vulkan siehe Fagradalsfjall: Keine Schutzmaßnahmen für die Straße