Nuuk (Grönland). Sechs neue Coronafälle wurden gestern aus Grönland bekannt- fünf befinden sich in Nuuk und eine Person war nach Ilulissat weitergereist. Infizierte Personen waren bei einem Kaffemik und einer Konfirmation. Zurzeit ist Grönlands Landesarzt allerdings optimistisch, dass der Ausbruch sich eingrenzen lässt. Darüber berichteten Sermitsiaq und KNR.
Erst vor kurzem gab es einen Corona-Ausbruch in Nuuk. Dieser beschränkte sich allerdings auf die Angestellten einer Firma beim Flughafenbau dort. Die Arbeiten waren zeitweise unterbrochen, die Infizierten wurden isoliert, außerdem wurden die Mitarbeiter in Kleingruppen eingeteilt. Sie dürfen auch nicht das Gelände verlassen. Es sah aus, als ließe sich das Virus so eindämmen. Einer der erkrankten Arbeiter liegt im Krankenhaus.
Nun hat das Virus einen Weg aus dem Camp gefunden. Zwei scheinbar gesunde Mitarbeiter durften das Camp verlassen, weil sie kurz vor der Abreise waren, gingen zum Kaffeemik und auf eine Konfirmation. Dabei steckten sie mehrere Leute an. Ihre Infektion zeigte sich beim Test vor dem Flug. Auch die dritte Person, die nach Ilulissat weitergereist war, gehört zu der Baufirma. Insgesamt 200 Menschen sind nun als potenzielle Kontakte zum Test aufgefordert.
Flüge gestoppt, aber kein Lockdown
Flüge aus Nuuk wurden zunächst gestoppt. Es schlossen diejenigen Einrichtungen und Betriebe, in denen sich infizierte Personen aufgehalten hatten – darunter eine Kinderkrippe und das Nuuker Büro des staatlichen Versorgungsunternehmens Nukissiorfiit. Anders als beim jüngsten Ausbruch soll es aber keine allgemeinen Schließungen in Nuuk geben. Bei der Pressekonferenz gestern war Grönland Landesarzt Henrik L. Hansen optimistisch, dass man den Ausbruch in den Griff bekommen könne, weil die Kontakte bekannt seien.
Seit Ausbruch der Pandemie gab es nun 49 Coronafälle in Grönland. 9 davon sind noch aktive Infektionen.
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