Die Perlenschnurqualle und ihre möglichen Nebenwirkungen

Norwegen. In Norwegen am, auf oder unter Wasser unterwegs? Haltet gerne die Augen auf – nach einem Tier, das bis zu 30 Meter lang werden kann und aus vielen kleinen Individuen besteht. Das norwegische Meeresforschungsinstitut sammelt Beobachtungen über die Perlenschnurqualle über das Portal „Dugnad for Havet„. Für Menschen ist das Nesselgift dieser Quallen unangenehm, für Zuchtfische in Anlagen, die nicht ausweichen können, kann es lebensgefährlich werden.

Perlenschnurqualle

Perlenschnurqualle, Apolemia uvaria. Foto Erling Svensen/ Havforskningsinstituttet

Die Perlenschnurqualle (Apolemia uvaria) gehört zu den Staatsquallen und treibt mit den Meeresströmen – im Mittelmeer, im Pazifik und im Atlantik. Mit dem Ausläufer des Golfstroms kommt sie im Spätherbst und Winter auch an die norwegische Küste, allerdings von Jahr zu Jahr in unterschiedlichen Mengen – abhängig davon, wie gut die Bedingungen für sie waren. In diesem Herbst hat das Meeresforschungsinstitut bereits 110 Meldungen erhalten, fast die gesamte Küste entlang – vom Oslofjord bis Troms, die meisten aus dem Trøndelag.

Tödliche Gefahr für Zuchtfische

Die Perlenschnurqualle fiel an der norwegischen Küste erstmals im Dezember 1997 auf, und zwar negativ: Vor Fedje in Hordaland starben 12 Tonnen Zuchtfische daran, dass Teile der Perlenschnurqualle in die Fischgehege gerieten. Ihre Nesselzellen haben eine brennende Wirkung und können Fische verletzen oder töten. 2001 war ein sehr starkes Jahr mit 600 Tonnen totem Fisch durch die Qualle.  Danach gab es bisher keine solchen Ereignisse mehr. Für Taucher ist die Perlenschnurqualle ein durchaus spektakulärer Anblick.

Das Meeresforschungsinstitut wüsste gerne mehr über diese Quallen und ruft deshalb die Bürger auf, Sichtungen über das Programm oder die App „Dugnad for havet“ (auch in Englisch) mitzuteilen. Im vergangenen Herbst/Winter gab es viele Beobachtungen, aber keine toten Fische. Auch in diesem Jahr ist es bisher nicht dazu gekommen.

2002 tötete allerdings eine andere Quallenvariante, die winzige Muggiaea atlantica, 1000 Tonnen Zuchtfisch. 2019 war es eine giftige Alge, die Millionen von Fischen in den Gehegen sterben ließ.

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