Grönland/Dänemark. Dänemark wird zwei weitere Infrastrukturprojekte in Grönland finanzieren: Eine Startbahn für Ittoqqortoormiit und einen Tiefwasserhafen in Qaqortoq. Das gaben die dänische Premierministerin Mette Frederiksen und der grönländische Regierungschef Jens-Frederik Nielsen gestern bekannt. Es ist allerdings noch die Zustimmung des Folketing dazu erforderlich.
Die dänische Regierung hat insgesamt 1,6 Milliarden DKK, umgerechnet 210 Millionen Euro, für Investitionen in Grönland von 2026 bis 2029 vorgesehen. Das ging jüngst aus dem dänischen Haushalt hervor. Um welche Projekte es sich handelt, steht in dem neuen Rahmenvertrag, den Frederiksen und Nielsen nun präsentierten:
- Eine Startbahn für Ittoqqortoormiit in Ostgrönland, wo es heute nur einen Heliport gibt – und von da kommt man auch nur nach Nerlerit Inaat. Der ostgrönländische Ort mit etwa 350 Einwohnern ist aktuell besser mit Island verbunden als mit dem restlichen Grönland.
- Ein Tiefwasserhafen in Qaqortoq in Südgrönland
- Dänemark übernimmt auch die Kosten für Grönländer, die in Dänemark medizinische Hilfe in Anspruch nehmen müssen, auch wenn Grönland das Gesundheitsressort schon 1992 übernommen hat.
Das komplette Abkommen ist hier nachzulesen. Hingewiesen sei auch auf die Formulierung, dass es sich um eine gleichwertige Partnerschaft handele.
Der Geldfluss kommt zusätzlich zu den Summen, die bereits für Investitionen in die Verteidigung eingeplant sind.
„Neue sicherheitspolitische Situation“
Mette Frederiksen begründet die zusätzlichen Investitionen damit, dass Grönland so gestärkt würde. Sie verwies auch auf eine „neue sicherheitspolitische Situation“.
Bekanntermaßen ist der aktuelle US-Präsident Donald Trump daran interessiert, Grönland zu einem Teil der USA zu machen.
Dänemark war/ist auch an der Finanzierung der neuen grönländischen Transatlantik-Flughäfen in Nuuk und Ilullissat beteiligt.
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- US-Beeinflussungskampagne in Grönland?
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