Belugas auf Island bereit zum Schritt in die Freiheit

Island. Der Frühling kann kommen – jedenfalls aus Sicht der Trainer der beiden Belugas Little White und Little Grey auf Island. Die beiden ehemaligen Show-Wale aus Schanghai sind nun vorbereitet für ein  Stück mehr Freiheit – den Umzug in die Bucht Klettsvík. Darüber berichtete RÚV.

Little White and Little Grey

Little White und Little Grey. Foto: Sea Life Trust Beluga Whale Sanctuary

Die beiden zwölfjährigen Belugawale, die sogar Schwestern sein sollen, sind seit vergangenem Juni auf Island, in einem speziellen Becken direkt neben der Bucht Klettsvík auf Heimaey. Darin wurde in kleinen Schritten die Temperatur immer weiter abgesenkt. Der Atlantische Ozean ist nämlich nur halb so warm wie ihr früheres Becken in China. Außerdem mussten sie sich an Dinge wie Steine und Algen gewöhnen, wird berichtet – damit werden sie schließlich konfrontiert sein, wenn es hinaus ins Meer geht. Weiter hinaus als bis  zum Ende der Bucht werden sie zu ihrer eigenen Sicherheit nicht schwimmen können. Doch die Bucht wäre schon eine große Annäherung an ein artgerechtes Leben, verglichen mit ihrem Becken in der Changfeng Ocean World  in Schanghai. Im Notfall können sie jederzeit in das geschützte und temperierbare Becken zurück gehoben werden. Dass sie sich zu dieser Vorrichtung rufen lassen, ist Teil des Trainings.

In Klettsvík wäre Platz für noch mehr Wale

Die beiden Belugas kamen nach Klettsvík, weil der neue Besitzer der Ocean World, Merlin Entertainment, keine Wale halten will. Gemeinsam mit der Whale and Dolphin Conservation wurden nach einer besseren Möglichkeit für die ursprünglich drei Belugas gesucht. So entstand das Konzept des Sea Life Trust Beluga Sanctuary, des ersten dieser Art. Dass sie noch lernen, sich selbst aus dem Meer zu ernähren, wie es Beluga Hvaldimir vor der norwegischen Küste offenbar geschafft hat, erwartet niemand. Aber sie können in der abgeschlossenen Bucht noch mehrere Jahrzehnte gut leben. Theoretisch könnten dort auch noch mehr Belugas aus Gefangenschaft einen halbwegs wal-würdigen Lebensabend verbringen. Im Hafen von Heimaey hat inzwischen ein Besucherzentrum geöffnet, in dem man sich über die Wale, aber auch über Papageientaucher informieren kann.

Aktuell herrscht auf Island noch ein besonders stürmischer Winter, bei dem ein Unwetter nach dem anderen über die Inseln hinweg zieht. Im April oder Mai, so hoffen die Trainer, soll für die beiden Belugas der neue Lebensabschnitt beginnen und dann möglichst lange dauern.

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