Alle Betriebe geben auf – Ende der Pelztierzucht in Schweden

Schweden/Norwegen/Finnland. Die Tage der schwedischen Nerzfarmen sind gezählt. Die verbliebenen 27 Akteure wollen das Angebot der Regierung annehmen, gegen eine finanzielle Unterstützung ihren Betrieb aufzugeben. Das berichtete SVT. Damit leeren sich die Käfige in einem weiteren nordischen Land. In Norwegen ist die Pelztierzucht bereits verboten, die letzten Tiere verließen Norwegen bereits Anfang 2023.

Nerz

Nerz. Foto Skeeze/Pixabay

Die schwedische Pelztierindustrie war schon vor Corona im Niedergang, es gab noch knapp 40 Betriebe, hauptsächlich in Südschweden. In Schweden gab es zwar keine mutierten Viren wie in Dänemark, aber infizierte Tiere. 2021 durfte nicht gezüchtet werden. Einige Betriebe stiegen da schon aus. Für die restlichen bot die Regierung Anfang 2025 eine Entschädigung an, wenn sie bis zum 30. Juni dieses Jahres ihren Betrieb aufgeben. Es war schon vorab signalisiert worden, dass dies wohl alle verbliebenen Pelztierzüchter tun würden, und so kam es auch – das berichtete gestern SVT.

In Norwegen gibt es schon seit 2023 keine Pelztierzucht mehr

In Norwegen wurde bereits 2019, vor Corona, formell beschlossen, die Pelztierzucht abzuwickeln. Die verbliebenen Betriebe hatten eine Frist bis zum 1. Februar 2025. Doch schon Anfang 2023 gab der letzte seinen Betrieb auf und verkaufte die restlichen Tiere nach Dänemark – wo es Akteure gibt, die nach der Katastrophe 2020 wieder neu im Business starten wollen. Auch aus Island, wo es nur eine Handvoll Züchter gibt, wurden Tiere nach Dänemark geschickt.

Pelztierzucht in Finnland von Vogelgrippe gebeutelt und zunehmend umstritten

Unklar ist noch, in welche Richtung Finnland gehen wird. Die Coronazeit überstanden die finnischen Pelztierzüchter vergleichsweise unbeschadet, allerdings war der Handel mit China unmöglich. Dann fiel der russische Markt aufgrund des Ukraine-Kriegs aus. 2023 traf sie die Vogelgrippe. Insgesamt 485 000 Pelzzuchttiere in mehr als 70 Betrieben wurde vorzeitig getötet, weil sich Nerze mit der Vogelgrippe infiziert hatten. Einige davon haben aufgegeben, aber etwa 20 sind neu gestartet, wie Yle jüngst berichtete. Sämtliche finnischen Pelztierfarmen, noch rund 260 Betriebe, sollen auch in diesem Jahr erneut streng auf Schutzmaßnahmen vor Vogelgrippe kontrolliert werden.

Eine Petition mit mehr als 100 000 Unterschriften fordert ein Ende der Pelztierzucht in Finnland, doch die Politik ist in dieser Frage gespalten.

Früherer Artikel zum Thema: Vogelgrippe: Pelztierfarmer erhalten Entschädigung

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