Finnland: Regierung stellt Geld für Zug bis Haparanda bereit

Finnland/Schweden. Seit fast einem Jahr ist die Bahnstrecke zwischen Schweden und Finnland durchgehend elektrifiziert. Die finnische Regierung hat nun im Zuge der komplettierenden Haushaltsberatungen 1,9 Millionen Euro Anschubfinanzierung für einen Personenverkehr Haparanda-Tornio-Oulu bereitgestellt. Darüber berichtete auch Yle. Wann der erste Personenzug über der Tornefluss rollen wird und wie das Angebot konkret aussehen wird, ist aber noch unklar.

Der Bahnhof Haparanda wartet auf den ersten Zug aus Finnland.

Zwei Verkehrsgesellschaften haben Pläne für die Strecke Haparanda-Tornio-Oulu in der Schublade: VR will eine schnelle Verbindung schaffen, die nur an den größeren Orten hält. Suomen Lähijuna will dagegen viele Haltestellen einrichten und setzt auf die lokalen Pendler. Die Anschubfinanzierung von 1,9 Millionen Euro würde mehrere Fahrten täglich zwischen Haparanda, Tornio und Oulu ermöglichen. Kommunen entlang der Strecke hatten außerdem schon vorab erklärt, einen Zuschuss leisten zu wollen.

Vorteilhaft für Pendler und Touristen

Die Schließung der Bahn-Lücke gilt aus zwei Gründen als vorteilhaft und dringlich:

  • Die neue Verbindung würde ein elegantes, grenzüberschreitendes Bahn-Pendeln zwischen den Zentren rund um das nördliche Ende der Ostsee ermöglichen – jedenfalls dann, wenn in Haparanda auch passend dazu der geeignete Anschlusszug aus/nach Schweden bereitsteht. Dass die finnische VR ab dem kommenden Jahr den nordschwedischen Nahverkehrszug Norrtåg als Betreiber übernimmt, könnte dafür hilfreich sein.
  • Für Touristen war der Umstieg vom schwedischen ins finnische Bahnnetz und umgekehrt bisher äußerst mühsam. Zukünftig müssten sie mit ihrem Gepäck nur auf die andere Seite des Bahnsteigs gehen. Das würde es ihnen leichter machen, mehrere Ziele in der Region per Zug aufzusuchen. 

Knotenpunkt Haparanda

Eisenbahnbrücke

Eisenbahnbrücke über den Tornefluss – jetzt elektrifiziert.

Der Bahnhof Haparanda kann sowohl von schwedischen Zügen als auch von solchen mit finnischer Spurbreite angefahren werden. Zwischen Haparanda, Boden und Luleå verkehren schon seit 2021 wieder Personenzüge auf einer teilweise neu gebauten Strecke. 

Auf der finnischen Seite wurden zuletzt die letzten 23 Kilometer von Laurila bis Haparanda elektrifiziert. Dafür mussten unter anderem mehrere Eisenbahnbrücken etwas verbreitert werden, damit die Stromleitungen Platz haben. Deshalb dauerte die Umsetzung vier Jahre. Die Kosten dafür betrugen insgesamt 37 Millionen Euro, wobei Finnland 30 Millionen und Schweden sieben Millionen übernahm.

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