Norwegen: Erdrutsch reißt E 6 und Gleis nördlich Trondheim weg

Levanger (Norwegen). Ein Erdrutsch riss gestern Morgen nördlich von Trondheim die E6 weg und nahm auch Fahrzeuge mit sich. Eine Person wird noch vermisst und ist vermutlich umgekommen. Betroffen ist auch das parallel dazu verlaufende Bahngleis. Beides ist auf absehbare Zeit nicht nutzbar. Das meldete NRK. Der Untergrund dort besteht stellenweise aus Quickton.

Unglücksort zwischen Levanger und Åsen sowie Umfahrungsmöglichkeiten. Quelle Statens Vegvesen

Der Erdrutsch ging zwischen Levanger und Åsen den Hang hinunter in den See Nesvatnet, während auf der E6 dort noch der Verkehr lief. Übrig blieb ein riesiger Krater. Die Polizei erhielt die Notrufmeldung um 8.43 Uhr. Ein Auto landete im Wasser, der Fahrer konnte aber gerettet werden.  Drei Häuser wurde sicherheitshalber evakuiert. Bei der vermissten Person soll es sich um einen Mann aus Dänemark handeln, der dort arbeitete. Zunächst gab es eine umfangreiche Suchaktion nach ihm, die gegen Abend aber eingestellt wurde. Es wird nun angenommen, dass der Mann umgekommen ist, so die Polizei.

Ursache Arbeiten mit Quickton?

Es ist bekannt, dass ein Unternehmen im Auftrag des Schienennetzbetreibers Bane Nor dort Sicherungsarbeiten in einem Gebiet mit Quickton durchführte. Dies sollte den Untergrund für ein neues Gleis stabilisieren. Die Bahnlinien waren aufgrund dieser Arbeiten eingestellt gewesen. Auf einem Drohnenvideo bei NRK sind auch Baumaschinen zu sehen, eine davon in dem abgerutschten Gebiet. Ob ein Zusammenhang mit dem Erdrutsch besteht, wird Gegenstand von Untersuchungen sein, meldete Bane Nor. Auc die Polizei, die staatliche Havariekommission und die Eisenbahnaufsicht haben Ermittlungen angekündigt.

Ausweichmöglichkeiten

Für Fahrzeuge bis 50 Tonnen besteht die Möglichkeit, den Unglücksort über den Fylkesveg 755 zu umfahren. Schwerere Fahrzeuge müssen aber einen Umweg über Schweden machen, auf der E 14 Richtung Åre und zurück über die 322. Der schwedische Zoll erlaubt ausnahmsweise vereinfachte Regeln für diejenigen Fahrzeuge, die Waren für den norwegischen Markt liefern und nur aufgrund des Erdrutschs einen Umweg über Schweden nehmen, meldet Statens Vegvesen. Es gibt außerdem einige Lockerungen der Regelungen zu Ruhezeiten.

Zum Ersatzverkehr bei der Bahn siehe SJ Nord. Betroffen sind sowohl Nordlandsbahn als auch Trønderbahn. 

Aktualisiert zuletzt 20 Uhr

Quickton im Untergrund ist in Norwegen häufig und auch an anderen Orten für Unglücke verantwortlich:

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