Norwegen. Der geplante Schiffstunnel von Stad ist mal wieder in der Diskussion – und wieder wegen des Preises. Denn nach der Ausschreibung zeigte sich: Der vom Parlament 2021 genehmigte Kostenrahmen wird gesprengt. Und damit muss der Storting erneut entscheiden. Für die Vorbereitungen sind nun aber schon mehrere Millionen Kronen geflossen. Darüber berichtete NRK.
Der Schiffstunnel von Stad sollte die Küstenschifffahrt zwischen Bergen und Ålesund an einer besonders wettergeplagten Stelle sicherer machen. Schiffe könnten dann vom der Moldefjord direkt in den Vanylvsfjord fahren, ohne die Halbinsel Stadlandet umrunden zu müssen, wo sie Wind und Wetter ungeschützt ausgeliefert sind. Der 1,7 Kilometer lange Tunnel durch den Fels soll zwar so groß dimensioniert werden, dass auch die Küstenschiffe von Hurtigruten und Havila durchpassen. Größte Nutznießer wären aber die kleineren Küstenschiffe, die bei schwerem Wetter sonst lieber hinter den Inseln bleiben, was bei einer Halbinsel aber nicht geht.
Kostenrahmen von gut 5 Milliarden NOK wird überschritten
Auf die Ausschreibung hatten sich insgesamt sechs Unternehmen gemeldet, mit dreien davon würde das norwegische Kystverket weiter verhandeln. Es war geplant, dass der Auftrag nun vergeben werden und der Bau 2026 starten sollte. Doch es ist absehbar, dass es teurer wird, als der 2021 beschlossene Kostenrahmen von gut 5 Milliarden NOK (umgerechnet aktuell 430 Millionen Euro) zulässt. Wieviel es genau werden sollen, wurde bisher nicht öffentlich gemacht. Bei den drei Anbietern handelt es sich um zwei norwegische und ein französisches Konsortium.
Damit steht das Projekt erneut zur Diskussion. Inzwischen hat Kystverket aber schon 290 Millionen NOK ( etwa 25 Millionen Euro) für die Vorbereitungen verwendet, unter anderem für Projektierung und Landerwerb.
Nun ist die Diskussion im norwegischen Wahlkampf gelandet: Am 8. September wird ein neues Parlament gewählt, das wohl dann auch über die Zukunft dieses Projekts entscheiden muss.
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