Wort des Jahres auf Island: Hraunkælingarstjóri

Island. Das isländische Wort des Jahres ist „hraunkælingarstjóri“ – übersetzt Leiter der Lavakühlung. Diesen Titel trägt aktuell Helgi Hjörleifsson, es handelt sich um eine mit bestimmten Naturgefahren verknüpfte Tätigkeit. Darüber berichtete RÚV. Der Vulkan, bei dem das zuletzt nötig war, ist zurzeit allerdings gerade recht ruhig.

Landschaft mit Dampf und Gewässer

Blick auf Svartsengi und die Blaue Lagune. Foto /Bjarki Kaldalóns Friis/ Veðurstofa Íslands

Wie berichtet, sind das Geothermiekraftwerk Svartsengi und die Blaue Lagune inzwischen von einem Wall umgeben, der den Lavafluss von der wichtigen Infrastruktur weglenken soll. An einigen Stellen war der Druck der Lava zeitweise groß, und der außerhalb des Walls liegende Parkplatz der Blauen Lagune ist bereits dem Lavafluss zum Opfer gefallen (inzwischen gibt es einen neuen). Mit der Kühlung der Lava lässt sich dieser Druck etwas stoppen. Dafür waren extra leistungsstarke Pumpen angeschafft worden, und bisher wurde die Technik laut Medienberichten wirkungsvoll eingesetzt – unter der Leitung des hraunkælingarstjóri.

Über das Wort des Jahres wurde online auf ruv.is abgestimmt. Und während das Siegerwort hraunkælingarstjóri eine lokale Schöpfung aus lokalem Anlass ist, zeigt das zweiteitplatzierte, dass Isländer auch das internationale Geschehen intensiv verfolgen: þjóðarmorð – Genozid.

Kein Ende des Ausbruchs in Sicht

Wie oft Svartsengi und die Blaue Lagune noch mit der Wasserspritze verteidigt werden müssen, kann aktuell niemand vorhersagen. Nach den Messungen des Wetterdienstes hebt sich das Land dort erneut, was darauf schließen lässt, dass wieder Magma in die Kammer unter Svartsengi einströmt. So war es auch bei den sieben vorherigen Ausbrochen dieser Serie.  Bis eine kritische Menge erreicht ist, dauert es nach Einschätzung der Fachleute aber mindestens noch bist Ende Januar.

Grindavík ist zwar jetzt wieder für alle zugänglich, trotzdem haben die meisten Bewohner ihre Immobilien dort verlassen. Das nutzen nun Wildvögel aus, haben Beoobachter festgestellt: Insbesondere Schneehühner seien häufiger zu sehen.

Früherer Artikel zur Ausbruchsreihe bei Svartsengi und Sundhnjúksgígar:

Sundhnúksgígar-Serie: Vulkanausbruch Nr. 7 ist vorbei

Dieser Beitrag wurde unter Gesellschaft, Island, Vulkanismus/ Erdbeben veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert