Finnland. Die finnische Babybox gilt international als ein Zeichen für Kinderfreundlichkeit. Doch die Geburtenrate in Finnland war 2023 mit 1,26 Kindern pro Frau so niedrig wie noch nie – und nun reduzierte die zuständige Behörde schon die Menge der Babyboxen, die für 2026 bestellt werden sollen, um ein Drittel. Bei einer Umfrage fand die Hälfte der Befragten, das Leben sei zu unsicher, um Kinder zu bekommen.

Inhalt der Babybox 2024. Quelle Kela
Die finnische Babybox, die alle Mütter bekommen können, galt bisher international als ein Symbol der Kinderfreundlichkeit. Sie beinhaltet eine Grundausstattung wie Bodys und Strampelhosen, Baby-Bettzeug und Bettwäsche, einen Schneeanzug/Schlafsack sowie ein paar Pflegeprodukte für die frischgebackene Mutter. Die Box selbst kann zusammen mit der Matratze als Bettchen für die allererste Zeit dienen. Das Design und die Zusammenstellung der Produkte ändert sich jedes Jahr ein bisschen, das Grundprinzip bleibt aber gleich. Man kann allerdings auch statt der Babybox einen Geldbetrag wählen, der aktuell bei 170 Euro liegt.
Für 2026 werden ein Drittel weniger Boxen bestellt
Im vergangenen Jahr wurden in Finnland 43 383 Babys geboren, was einer Geburtenrate von 1,26 pro Frau entspricht. Diese Geburtenrate ist laut Medien so niedrig wie noch nie seit Beginn der Statistik 1776. Rund 30 000 Babyboxen waren zuletzt pro Jahr eingekauft worden (ein Teil nimmt ja den Geldbetrag). Angesichts der sinkenden Geburtenzahlen und der damit verbundenen geringeren Nachfrage nach den Boxen stoppte die Behörde die Ausschreibung für das Jahr 2026 und justierte sie neu – statt rund 30 000 sollen laut yle nur noch rund 20 000 Boxen bestellt werden.
Zukunft wirtschaftlich zu unsicher?
Die aktuelle Umfrage zum Thema Nachwuchs wurde von der Stiftung für kommunale Entwicklung durchgeführt. Dabei sollten die Leute verschiedenen Thesen zustimmen oder sie ablehnen. 73 Prozent der Befragten gingen dabei davon aus, dass der Trend zu weniger oder gar keinen Kindern sich nicht wieder umkehren werde und 87 Prozent sahen darin eine Veränderung persönlicher Wünsche und Entscheidungen. 68 Prozent glaubten, dass junge Leute es sich aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheit heute nicht leisten könnten, Kinder zu bekommen und eine Familie zu gründen. Die Zustimmung war hier besonders groß unter den 18-30-Jährigen und den Teilnehmern ohne Kinder. Mehr als 70 Prozent halten die sinkende Geburtenrate aber auch für ein Problem mit Blick auf Renten und die Grundversorgung in den Kommunen.
Finnlands Geburtenrate war 2023 die niedrigste im Norden:
Färöer: Erstmals statistisch weniger als zwei Kinder pro Frau