Färöer: Erstmals statistisch weniger als zwei Kinder pro Frau

Färöer. Die Färöer waren lange das geburtenstärkste Land Europas, und das sind sie nach bisheriger Datenlage auch weiterhin. Allerdings ist die Geburtenrate zuletzt deutlich gefallen: Erstmals verzeichnet das Statistikamt Hagstova weniger als zwei Kinder pro Frau im gebärfähigen Alter  – 2023 waren es nur noch 1,86. Obwohl mehr Frauen auf den Färöer leben, gab es weniger Kinder.

Kinderwagen auf Wiese

Kinder bekommen, und wenn ja, wie viele? Symbolbild Thiemo Schuff,/Wikimedia, CC BY-SA 3.0 de

Die Zahl der Kinder sinkt in vielen Ländern Europas, auch in Deutschland wurden jüngst erneut geringere Zahlen gemeldet. Die aktuellsten europäischen Vergleichsstatistiken zur Geburtenrate beruhen allerdings auf den Zahlen von 2022. Georgien liegt dort an der Spitze mit 1,83 Kindern pro Frau, gefolgt von Frankreich (1,79) und Rumänien (1,71). Das sind immer noch deutlich mehr als in Deutschland (1,46), Österreich (1,41) und der Schweiz (1,39). Färöische Frauen hatten statistisch lange deutlich mehr als zwei Kinder. Noch 2016 waren es 2,5. Seitdem sind die Zahlen stark gefallen. 2022 waren es noch 2,0.

Mehr Frauen, weniger Kinder

Dabei mangelt es nicht an Frauen im gebärfähigen Alter auf den Färöer – es gibt sogar mehr 15-49-Jährige auf der Inselgruppe als vor 10 Jahren, weniger Frauen wandern dauerhaft aus, mehr Frauen wandern ein. Doch die Frauen bekommen im Durchschnitt weniger Kinder. 2023 wurden nur 574 Kinder geboren. 2022 waren es noch 632 und 2021 sogar 685. Insgesamt lebten zuletzt knapp 54 600 Personen auf den Färöer. Dabei sind die Männer weiterhin in der Überzahl mit 52,1 Prozent.

Große Unterschiede zwischen den nordischen Ländern

In vielen Rankings ähneln sich die nordischen Länder, aber nicht bei der Geburtenrate. Auf Island gab es lange ebenfalls viele Kinder pro Frau, dort setzte der Abwärtstrend jedoch früher ein, und 2013 waren es erstmals weniger als 2 pro Frau. 2022 waren es noch 1,59 Kinder per Frau.

In Grönland gab es bereits in den 1960er/1970er Jahren einen steilen Abwärtstrend aufgrund der erzwungenen Verhütungsmaßnahmen (siehe Spiralenkampagne). 2022 waren es dort 1,8 Kinder pro Frau in gebärfähigem Alter.

So sah es 2022 bei den übrigen nordischen Ländern aus:

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