Reykjanes (Island). Auf Island kann man zu normalen Zeiten an vielen Orten wunderbar in warmem Wasser baden. In der Zeit der härtesten Corona-Beschränkungen waren die Bäder allerdings geschlossen. Ortskundige kamen trotzdem zu ihrem Vergnügen, wie sich jetzt zeigte: Im Auslass heißen geothermischen Wassers aus dem Kraftwerk Reykjanes in den Ozean. Das Kraftwerk warnt allerdings massiv davor, denn die Methode ist lebensgefährlich. Darüber berichteten RÚV und Iceland Review.
Inzwischen warnen Schilder in mehreren Sprachen davor, am Auslass des Geothermalkraftwerks Reykjanes ins Wasser zu gehen. Das Wasser hat dort normalerweise eine Temperatur von etwa 35 Grad, was den kalten Atlantischen Ozean deutlich angenehmer macht. Kraftwerksbetreiber HS Orka warnt jedoch davor, dass die Temperatur des Auslasswassers innerhalb kürzester Zeit und ohne Vorwarnung auf 100 Grad steigen kann. Die Nachricht von dem vermeintlich angenehmen Bad ging durch die sozialen Medien und war zeitweise sogar auf Google Maps vermerkt. HS Orka beantragte die Löschung, um einer Gefahrensituation vorzubeugen.
Auch die Meeresströmungen sind gefährlich
Nicht nur potenziell kochendes Wasser ist an dieser Stelle gefährlich, sondern auch starke Strömungen im Ozean und Brandung. Vor zehn Tagen starb ein Mann, der dort mit Freunden baden gegangen war und abgetrieben wurde. Zwar fand ihn der Hubschrauber der Küstenwache und hievte ihn an Bord. Er starb dennoch wenige Tage später.
Inzwischen ist es auch nicht mehr nötig, sein Leben für ein Bad in Gefahr zu bringen: Alle Bäder haben wieder geöffnet und dürfen nach den jüngsten Lockerungen wieder die volle Kapazität nutzen.
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