Vulkanausbruch auf Island hat begonnen

Eldgos Geldingadalur

Vulkanausbruch Geldingadalur, Reykjanes, Island. Foto Landhelgisgæslan

Island. Der erwartete Vulkanausbruch auf Reykjanes hat begonnen. Die ersten Bilder gab es gegen Mitternacht. Es handelt sich um eine etwa 500 – 700 Meter lange Spalte im Geldingadalur östlich des Fagradalsfjall.  Der nächste größere Ort Grindavík ist weit genug entfernt. Wegen entweichender Gase, die mit dem Wind treiben, sollen die Bewohner von Þorlákshöfn und weiterer Orte anfangs aber Fenster und Türen geschlossen halten.  Das südliche Ende der Vulkanspalte ist 2,6 Kilometer entfernt vom Suðurstrandarvegur. (Stand 21 Uhr)

Keine Menschen in Gefahr

Tagbild Vulkan Geldingadalur

Ausbruch im Geldingadalur, Fagradalsfjall, am Morgen. Foto Hálldor Björnsson/ Veðurstofa Íslands

Beginn des Ausbruchs war  laut dem Isländischen Meteorologischen Institut gestern Abend gegen 20.45 Uhr. Nach den vielen heftigen Erdbeben seit dem 24. Februar war der Tag vergleichsweise ruhig gewesen. Der Schein der glühenden Lava war nachts weit zu sehen, die Fontänen sollen aber  klein gewesen sein.  Die Aktivitäten nahmen am Morgen noch  ab. Doch der Strom hielt stetig über den ganzen Tag an. Die Lava erreicht eine Dicke bis zu zehn Metern. Die erwartete Gasmenge wurde nach unten korrigiert.

Die Bürger werden gebeten, sich nicht in dem Gebiet aufzuhalten – unter anderem deshalb, weil sich in Senken gefährliche Gase sammeln können. Es haben allerdings allerdings trotzdem viele Leute versucht, dorthin zu wandern. In einer Notunterkunft des Roten Kreuzes in Grindavík sind nun 14 Personen aus Krýsuvík untergebracht, die evakuiert wurden. Einige Straßen sind gesperrt.

Keine Einschränkung des Flugverkehrs

Der Flugverkehr ab Keflavík, ebenfalls auf der Halbinsel Reykjanes, war bisher nicht betroffen. Er ist ohnehin stark ausgedünnt. Es wird kaum Asche erwartet. Der Farbcode für die Luftfahrt war auf rot gesetzt, wurde aufgrund der geringen Auswirkungen am späten Vormittag auf orange zurückgestuft.  Den letzten Ausbruch auf Island in diesem Gebiet (Reykjanesskagi) gab es vor 800 Jahren. Nach Ansicht von Einsatzkräften handelt es sich um den „bestmöglichen Ort“ für einen Ausbruch, da er abgelegen genug ist. (Quellen: RÚV, Veðurstofa, mbl.is)

Der isländische Fernsehsender RÚV hat auch eine Webcam laufen, über die man den Ausbruch verfolgen kann.

Früherer Artikel zum Thema:

Reykjanes: Magma ein Kilometer unter der Oberfläche

Erstes Video aus dem Hubschrauber der isländischen Küstenwache (Landhelgisgæslan):

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