Grönland: Trawler nach Brand gesunken – Diesel läuft aus

Grönland. Der grönländische Trawler Polar Aassik ist nach zwei Tagen mit Feuer an Bord am Mittwochabend vor Qasigiannguit gesunken. Die Besatzung ist bereits seit Montagabend nicht mehr auf dem Schiff. An der Unglücksstelle breitet sich nun ein Teppich aus leichtem Diesel aus. Treibeis erschwert die Hilfsmaßnahmen, Darüber berichteten Sermitsiaq und KNR.

Pola Aassik

Letzte bekannte Position der Polar Aassik bei Marine Traffic. Karte Marine Traffic/sel

Die ersten Meldungen klangen noch nicht so dramatisch. Aasiaat Radio meldete am Montagabend den Brand auf dem 33 Meter langen Trawler vor der Küste bei Qasigiannguit, zwischen Aasiaat und Ilulissat. Andere Fischer nahmen die zehnköpfige Crew auf. Die Bereitschaft aus Qeqertalik versuchte das Schiff zu löschen. Am nächsten Morgen rauchte das Schiff noch, aber es gebe keine offenen Flammen mehr, so berichtet Sermitsiaq. Die Ursache des Feuers ist noch unbekannt.

Doch das Feuer flammt wieder auf. Am Dienstagabend kämpft die Bereitschaft wieder mit einem Schiff, das lichterloh brennt, wie ein Bild zeigt. Die Menschen in Qasigiannguit werden gebeten, sich vom Hafen und von der Küste fernzuhalten, damit die Polizei und Feuerwehr ihre Arbeit tun können. Das Küstenwachschiff Knud Rasmussen des Arktischen Kommandos macht sich in Nuuk auf den Weg – doch der ist weit, und Eis verlangsamt die Fahrt.

Am Mittwoch qualmt der Trawler immer noch, und das Feuer flammt immer wieder auf. Treibeis behindert die Arbeiten. Zum Glück ist das Wetter ruhig.  Allerdings läuft noch der Motor, wenn auch nur langsam. Das Schiff hat Garn draußen und verhängt sich damit immer wieder. Verstärkung aus Aasiaat ist gekommen, doch dem „rotglühenden Schiff“, wie KNR schreibt, konnte man sich nicht richtig nähern. Dann löst sich das Schiff und treibt fort – und dann sinkt es noch am Mittwochabend in der Dunkelheit auf 300 Meter Tiefe.

Teppich aus Diesel vier Quadratkilometer

Im ersten Morgenlicht schickte das Arktische Kommando ein Aufklärungsflugzeug über die Unglücksstelle. Es zeigte sich, dass sich ein dünner Teppich aus leichtem Diesel über vier Quadratkilometer ausgebreitet hat. Die Knud Rasmussen hat Ausrüstung zur Eindämmung und zum Aufsaugen von Treibstoff an Bord. Wegen des Eises kann jedoch nichts aufgesaugt werden. Das Arktische Kommando geht davon aus, dass das leichte Diesel verdunsten wird. Zum Eindämmen sei die Fläche zu groß. Bisher ist unklar, ob der Tank ein Leck hat. Die Bevölkerung wird gebeten, Beobachtungen von Ölverschmutzung zu melden.

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