Volle Gletscherlagune – Gletscherlauf westlich des Langjökull

Island. Aus dem Gletschersee Hafrafellslón westlich der Langjökull fließen seit gestern große Wassermengen in den Fluss Hvitá ab. Das meldete der isländische Wetterdienst. Laut Wetterdienst ist es schwer, den Umfang dieses Gletscherlaufs einzuschätzen: Hafrafellslón speist sich aus dem Schmelzwasser des Svartárjökull und hatte noch nie einen so hohen Wasserstand. Anlieger werden vor Schäden am Flussufer der Hvitá gewarnt. Es handelt sich dabei um den Fluss Hvitá, der durch Húsafell zum Borgarfjörður fließt, nicht um den gleichnamigen Fluss weiter südlich. Update 24.8.: Das Wasser ist zwar noch weiter gestiegen, ist aber unterhalb der Brücke von  Húsafellsskóg geblieben. Der Höhepunkt scheint erreicht, meldet RÚV.

Das Satellitenbild vom 20. August zeigt die Gletscherlagune Hafrafellslón am Rand des Gletschers Langjökull. Quelle Veðurstofa

Auf älteren Karten findet man Hafrafellslón gar nicht. Die Gletscherlagune begann sich erst nach der Jahrtausendwende zu bilden und befindet sich am westlichen Rand des Gletschers Langjökull, im Südosten des Bergs Hafrafell. Darin sammelt sich das Schmelzwasser aus dem Auslassgletscher Svartárjökull. Der isländische Wetterdienst überwacht sie primär über Satellitenbilder. Wie andere Gletscherlagunen auf Island ist auch diese gewachsen, während der Gletscher schmilzt. Das Lagunenwasser fließt über den Fluss Svartá ab, der später in die Hvitá mündet.

2020 gab es einen Gletscherlauf, bei dem die Brücke bei Húsafell ( Húsafellsskóg) über den Fluss Hvitá überschwemmt wurde und Schäden im Uferbereich der Hvitá enstanden. Dabei änderte das Wasser auch seinen Abfluss. 2021 gab es einen kleineren Gletscherlauf. Gestern begann der Pegel der Hvitá an der Messstelle oberhalb Húsafells auffällig zu steigen.

Vorsicht am Ufer der Hvitá

Da sich nun mehr Wasser in der Gletscherlagune befindet als beim Lauf 2020, warnen Wetterdienst und Zivilschutz die Anlieger vor drohenden Schäden und empfehlen, speziell auf das Vieh am Ufer zu achten. 

Mehr zum Gletscherlauf am Langjökull von 2020:  Schmelzender Langjökull: Gletscherlagune verursacht überraschende Flut

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