Island. Eine Touristin in den Dreißigern ist diese Woche in die Schlucht Stuðlagil in Ostisland gestürzt und konnte nur noch tot geborgen werden. Dabei wurde gerade in diesem Jahr die Infrastruktur dort ausgebaut, um solche Unfälle zu verhindern – aber zunächst nur auf einer Seite. Denn auf der anderen Seite war der Bebauungsplan noch nicht soweit. Darüber berichteten RÚV und Iceland Review.

Stuðlagil Canyon. Foto Maxim Bilovitskiy/ Wikimedia, CC BY 4.0
Die Schlucht Stuðlagil in der Kommune Múlaþing ist heute ein beliebtes Touristenziel, hat aber eine spezielle Vorgeschichte. Denn vor dem Bau des Kárahnjúkar-Staudamms und Wasserkraftwerks füllte der Fluss Jökulsá á Dal, auch Jökulsá á Bru genannt, diese Schlucht. Heute führt der Fluss bis zu acht Meter weniger Wasser, was die dekorativen Basaltwände besser zur Geltung kommen lässt. Seit sich das herumgesprochen hat, wurde die Schlucht zu einem beliebten Stopp in Ostisland. Um den Besuch sicherer zu machen, waren diesen Sommer auf einer Seite Fußwege, Brücken und Aussichtsplattformen angelegt worden – aber eben nur auf der nordwestlichen Uferseite, die zuletzt der Hauptzugang war.
Langsame Bauplanung
Denn auf der anderen, der Klaustursel-Seite, ging es nicht so schnell mit einem Bebauungsplan, obwohl auch dort Sicherungsmaßnahmen vorgesehen waren. Unter anderem, weil auch noch eine Kiesgrube im Plan berücksichtigt werden musste, was das Verfahren verzögerte. Auch diese Seite, wo das Absturzrisiko laut RÚV sogar noch größer ist, wird aber zunehmend von Touristen besucht. Der tödliche Sturz in die Schlucht am Mittwoch geschah von dieser Seite. Die Verunglückte war mit ihrem Ehemann auf Island gewesen.
Auch nach dem Unfall gibt es noch Medienbilder, die Touristen recht nah am Rand der Schlucht zeigen. Im Winter ist es dort besonders rutschig.
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