Grundarfjörður (Island). Vergangene Woche stürzte ein Tourist am Berg Kirkjufell in Westisland und verunglückte tödlich. Es ist nicht der erste. Mbl. is spricht bereits von einem „zweiten Reynisfjara“. Die Landeigentümer denken über Möglichkeiten nach, Touristen von der gefährlichen Besteigung dieses Berges abzuhalten. Darüber berichteten mbl. is und RÚV.
Game-of-Thrones-Fans erkennen die charakteristische Silhouette möglicherweise wieder, ein Teil von Staffel 7 wurde dort gedreht. Kirkjufell, auf einer Halbinsel nahe dem Ort Grundarfjörður, macht sich tags wie nachts gut auf Bildern, und am Fuß des Berges gibt es auch noch dekorative Wasserfälle. So schön der Berg von unten aussieht, so problematisch kann seine Besteigung werden. Einige touristische Seiten raten dies nur erfahrenen Bergsteigern bei trockenem Wetter. Andere raten komplett davon ab. Der Unfall vergangenen Mittwoch war der dritte tödliche in vier Jahren. Und es sind immer Touristen, die auch bei ungünstiger Wetterlage versuchen, den Berg zu erklimmen. Unfälle mit Isländern soll es dort laut RÚV seit 1946 nicht mehr gegeben haben – die Einheimischen wissen um die Gefahren.
Tafel informiert über Gefahren – wird oft ignoriert
Nach dem ersten tödlichen Unfall wurde dort eine Tafel aufgestellt, die über die Gefahren informiert und auch Empfehlungen zur Ausrüstung gibt, wenn man es bei günstiger Wetterlage versuchen will. Diese wird laut dem örtlichen Bürgermeister allerdings nicht von allen beachtet. Und je mehr Touristen nach Island kämen, desto mehr versuchten sich auch am Kirkjufell. Wenn man den Rettungshubschrauber höre, denke man sofort an einen Bergunfall, so der Bürgermeister. Die Unfälle am Berg bedeuten auch ein Risiko für die Rettungskräfte selbst.
Ähnliche Problematik wie Reynisfjara
Betretungsverbote haben auf Island keine Tradition. Eigentlich möchte auch niemand eins am Kirkjufell, der Privatbesitz ist. Aber es möchte auch niemand, dass künftig jedes Jahr dort jemand tödlich verunglückt. Anfang November wollen sich die Grundeigentümer dazu treffen. Eine ähnliche Problematik gibt es bereits am Strand Reynisfjara und den angrenzenden Stränden, die zwar bildschön sind, wo es aber gelegentlich hohe Wellen mit einer Unterströmung geben kann, die Menschen ins Meer hinaus zieht.
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