Start-up Skyrora: Von Island aus ins All?

Island. Bisher wurden auf Island Weltraum-Filme gedreht und Ausrüstung getestet. Nun möchte eine schottische Firma von Island aus tatsächlich Raketen ins All schicken: Das private Space-Start-up Skyrora setzt auf die Beförderung von Kleinsatelliten in die Umlaufbahn. Darüber berichtete RÚV.

Küste Island

Raketenstart an Islands Küste?

Im Internet wird noch mit „From Scotland to Space“ geworben. Dort fanden auch erste Tests statt. Firmengründer Volodymyr Levykin hatte das Unternehmen gezielt in Edinburgh angesiedelt, da dort auch viele Unternehmen aus der Satellitendaten-Branche sitzen – und in Glasgow Hersteller von Kleinsatelliten. Skyroras Zugpferd ist Skyrora XL-die Trägerrakete, die in zwei Jahren mehr als 300 Kilogramm Payload ins All bringen soll. Von Schottland aus seien sowohl die sonnensynchrone als auch die polare Umlaufbahn erreichbar, so Levykin. Bis das Modell fertig entwickelt ist, werden einzelne Komponenten bereits mit kleineren Modellen getestet.

Trotzdem haben sich Vertreter von Skyrora nun auf Island umgesehen und zeigten sich gegenüber der Presse besonders begeistert von der dünn besiedelten isländischen Nordküste. Es wurden bereits informative Gespräche mit den zuständigen Behörden geführt. Noch in diesem Jahr sollten am besten drei Starts stattfinden. Die Testraketen, die zwischen 45 und 100 Kilometern hoch fliegen sollen, würden danach ins Wasser fallen und zurückgeholt werden. Und auch von Island aus wären die  sonnensynchrone und die polare Umlaufbahn erreichbar. Möglicherweise wäre ein abgelegener Ort doch günstiger für Raketenstarts als Edinburgh.

Auch Kiruna und Andøya setzen auf Kleinsatelliten

Skyrora sind nicht die ersten, die auf das Modell setzen: Schon sehr viel weiter sind Esrange in Kiruna (Schweden) und das Andøya Space Center in Nordnorwegen. Bisher sah es so aus, als würde einer von diesen beiden den ersten Satelliten von Europa aus in den Weltraum schicken. Beide haben bisher Höhenraketen gestartet und wollen nun noch weiter hinaus. Beides sind allerdings staatliche Institutionen, die für Investitionen auf das Wohlwollen der Politik angewiesen sind. Skyrora wird von privaten Investoren finanziert.

Die Literatur ist der Wirklichkeit wie so oft voraus: In seinem Science Fiction „Love Star“ ließ Autor Andri Snær Magnason bereits Raketen von Island aus starten. Es war allerdings eine ganz spezielle Payload, die dort in die Umlaufbahn geschickt wurde…

Mehr zum Thema:

Wettlauf in den Weltraum – zwischen Norwegen und Schweden

Dieser Beitrag wurde unter Himmel, Island, Literatur veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert