Speedskate-Rekord auf Luleås Natur-Eisbahn

Luleå (Schweden).  Der Holländer Kjeld Nuis hat zwar gerade in Pyeongchang zwei Goldmedaillen im Eisschnelllauf gewonnen, über 1000 und 1500 Meter. Doch er wollte einmal richtig schnell fahren: Auf der Natur-Eisbahn vor Luleå schaffte er eine Spitzengeschwindigkeit von 93 Kilometern pro Stunde – Weltrekord.

Eisbahn

Normaler Eisläufer auf der Bahn in Luleå.

Das Wasser der Bottenwiek, der nördlichsten Spitze der Ostsee, enthält nur wenig Salz. Mächtige Flüsse wie der Luleälv und der Torneälv münden dort und transportieren ständig Süßwasser ins Meer. Dies und die tiefen Temperaturen sorgen für stabiles Eis vor der Küste. Die Stadt Luleå richtet darauf jeden Winter eine Eisbahn für ihre Bürger ein: Der Schnee wird geräumt, es gibt unterwegs Sitzmöglichkeiten zum Ausruhen mit Windschutz, eine weniger rutschige Spur ist für Spaziergänger vorgesehen und sogar an Entsorgungsmöglichkeiten für Hundedreck ist gedacht. Wer nicht mit Schlittschuhen auf die Bahn will, kann gratis Tretschlitten ausleihen, diese sind allerdings sehr begeht. Die Strecke führt in großem Bogen um eine Halbinsel herum (von Södra Hamn nach Norra Hamn), aber auch in gerade Strecke zur Insel Gråsjälören.

Diese Möglichkeit einer geraden Strecke nutzte nun auch der Olympiasieger für seinen Weltrekord. Dass er es tatsächlich auf 93 Kilometer pro Stunde brachte, liegt allerdings auch an einem „Hilfsmittel“: Kjeld Nuis fuhr im Windschatten eines speziell dafür gebauten Schirms hinter einem Auto her. Wie er im Video unten erzählt, wurde der Schirm mit Unterstützung der Technischen Universität Eindhoven entwickelt. Er benutzte auch verlängerte Kufen und einen speziellen Schutzanzug. „Es fühlte sich an, als würde ich über das Eis fliegen“, sagte Nuis hinterher laut Red Bulls Webseite. Die Schlittschuhe seien allerdings bei 93 Kilometern pro Stunde durchaus schwer zu kontrollieren gewesen.

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