Schweden. Die strengen Regeln zum Alkoholverkauf werden in Schweden ein kleines bisschen aufgeweicht: Ab 1. Juni ist auch der sogenannte Hofverkauf zugelassen. Das bedeutet, dass kleine Hersteller ihr Bier, Cider, Wein oder andere höherprozentige alkoholische Getränke direkt am Standort anbieten dürfen. Dafür gelten allerdings enge Grenzen. Das Parlament hat der Änderung mehrheitlich zugestimmt. Ziel dieser Auflockerung ist eine Förderung des lokalen Tourismus.
Aktuell ist es in Schweden bekanntlich so, dass alkoholhaltige Getränke mit mehr als 3,5 Volumenprozent nur im staatlichen Monopolhandel, Systembolaget, zu kaufen sind. Anders als schwedische Supermärkte hat dieser sonntags auch nicht offen. Auch der Ausschank im Lokal ist nicht selbstverständlich, sondern nur mit spezieller Lizenz erlaubt. Mit dem Hofverkauf wird nun eine Ausnahme eingeführt. Allerdings gilt diese nur für kleine, unabhängige Hersteller und deren Produkte direkt vor Ort. Von Winzern wird verlangt, dass sie ihre eigenen Trauben anbauen. Die Produkte dürfen auch nicht einfach so verkauft werden, sondern nur im Zusammenhang mit einem „bildungsfördernden Angebot“, zum Beispiel einer Führung durch die Brauerei oder einem Vortrag. Es darf auch eine Verkostung vor Ort angeboten werden.
Die Maximalgrenzen pro Person:
- 3 Liter Wein
- 3 Liter Starkbier (mehr als 3,5 Volumenprozent)
- 3 Liter andere fermentierte alkoholische Getränke
- 0,7 Liter Hochprozentiges
Die Produkte dürfen nur zwischen 10 und 20 Uhr, aber an allen Tagen die Woche verkauft werden.
Die neue Regelung gilt zunächst für sechs Jahre. Die Auswirkungen sollen dann ausgewertet werden, bevor es eventuell entfristet wird.
In den meisten nordischen Ländern ist stärkerer Alkohol nur in speziellen Läden erhältlich, die Grenzen dafür sind allerdings von Land zu Land unterschiedlich.
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