Spitzbergen (Norwegen). Einst galt Spitzbergen als „arktische Wüste“. Nun hat die Wetterstation am Flughafen einen neuen Regen-Tagesrekord für Juli: 22,7 mm. Das mag für andere Orte nicht außergewöhnlich sein, ist aber mehr als der normale Monatsdurchschnitt für diese Station. Aufgrund des vielen Wassers wurde in Longyearbyen eine Brücke gesperrt. Darüber berichteten NRK und Svalbardposten.
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Neuer Regenrekord für Longyearbyen. Grafik: Meteorologisk institutt
Der bisherige Tages-Regenrekord im Juli lag bei der Spitzbergener Station bei 15,1 mm und war von 2016, berichtet das Norwegische Meteorologische Institut auf Twitter. Der Juli-Durchschnitt insgesamt an Niederschlägen lag dort bisher bei 20 mm.
Der Regen und Schmelzwasser haben auch die Flüsse auf Spitzbergen ansteigen lassen. Die Fußgängerbrücke „Perleporten“ zwischen Vei 200 und Vei 220 in Longyearbyen wurde gesperrt, weil das Fundament von den Wassermassen weggerissen wurde, verkündet Longyearbyen Lokalstyre. Ein Teil des Vei 300 wurde wegen Erdrutschgefahr gesperrt.
Wie Svalbardposten berichtet, war die Fußgängerbrücke zuletzt schon mehrfach dem Unwetter ausgesetzt: 2012 wurde sie von einer Schneematschlawine mitgerissen, 2016 war der Fluss ebenfalls nach Niederschlägen stark angestiegen und beschädigte das Fundament, allerdings nicht so umfassend wie diesmal.
Dass es häufiger regnet auf Spitzbergen, ist ein deutliches Zeichen des Klimawandels. Darüber schreibt auch die Journalistin Line Nagell Ylvisåker, die in Longyearbyen lebt und die Veränderungen mit eigenen Augen sah: