Norwegen. Von den 33 für den Lachsfang gesperrten Flüssen werden 16 nun mit Einschränkungen wieder geöffnet. Das teilte die norwegische Umweltbehörde nach einer neuen Überprüfung mit. Neue Einschränkungen gibt es für das Varangerfjord-Gebiet und dessen Flüsse.
Um diese Zeit sollten eigentlich die nordatlantischen Lachse ihre Herkunftsflüsse zum Laichen aufsuchen. Weil dies in diesem Jahr extrem wenige waren, hatte die Behörde 33 Flüsse fürs Lachangeln zunächst gesperrt. Nach der neuen Überprüfung der Flüsse durch das Norwegische Institut für Naturschutz ( NINA) blieb die Erkenntnis, dass die Ankunftszahlen von mittelgroßen und großen Lachsen südlich von Nordland beunruhigend gering seien. Mittelgroße und große Lachse seien besonders wichtig, weil ein guter Teil davon weiblich sei und viele junge Lachse reproduziere, so die Behörde. Die Situation sei allerdings von Fluss zu Fluss unterschiedlich, deshalb unterschieden sich auch die Maßnahmen:
Flüsse, die unter Auflagen ab heute Mitternacht wieder für Lachsfang geöffnet sind:
- Agder: Tovdalselva, Otra, Mandalselva, Lygna.
- Rogaland: Figgjo, Vikedalselva.
- Vestland: Oselva, Daleelva, Gaula im Sunnfjord, Åelva und Ommedalselva, Hjalma.
- Møre og Romsdal: Korsbrekkelva.
- Trøndelag: Nidelva, Stjørdalselva, Verdalselva, Namsenflusssystem inklusive Høylandsflusssystem und Sanddøla, Seegebiet von Åfjord und Namsfjord tagsüber für bestimmte Fangtechniken.
Damit bleiben für den Lachsfang geschlossen:
- Østfold: Glomma m. Aagardselva
- Rogaland: Hjelmelandsåna, Nordelva (Åbøelva)
- Vestland: Uskedalselva, Steinsdalselva, Nærøydalselva, Sogndalselva, Nausta, Gloppenelva, Strynselva
- Møre og Romsdal: Austefjordelva, Rauma, Eira, Surna.
- Trøndelag: Orkla, Gaula, Steinkjerelva und Byaelva
- Finnmark/Finnland: Der Tanaelva/Tenojoki ist schon länger aufgrund der schlechten Bestandszahlen gesperrt. Davon gibt es nur einige wenige Ausnahmen (Infos zum finnischen Teil hier).
Neue Einschränkungen gelten außerdem für den Bereich des Varangerfjords in der Ost-Finnmark:
- Seegebiet inklusive Karlebotn, Kjøfjord, Bøkfjord und Jarfjord: nur noch zwei Tage die Woche offen.
- Ende der Saison am 1. August: Storelva, Munkelva, Haukelva, Braselva, Sandneselva, Klokkerelva und Nyelva.
- Ende der Saison am 17. August: Komagelva, Skallelva, Vestre Jakobselv und Bergebyelva
Problem Lachszucht
Als Hauptursache für die schlechte Situation des atlantischen Wildlachses gilt die Lachszucht. Dadurch hat sich die Zahl der Lachsläuse extrem vermehrt, entflohene Zuchtfische tragen außerdem Krankheiten mit sich und können bei der Vermehrung schlechter angepasste Wildfische produzieren. Es gab deshalb schon Akteure, die forderten, die Lachszuchtunternehmen müssten jetzt die entschädigen, die nun wirtschaftliche Einbußen erlitten, meldete NRK.
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