Grönland. Der neue dänische König Frederik und seine Familie besuchten in der vergangenen Woche Grönland. Sermitsiaq, KNR und DR berichten von freundlichem Empfang an all seinen Stationen von Nord bis Süd. Dass Grönland gerade Schritte zur Abkopplung von Dänemark plant, spielte dabei offenbar keine Rolle.
Das dänische Königspaar in Attu mit Bürgermeisterin Ane Hansen. Foto Kongehuset.dk
König Frederik, seine Frau Mary und die beiden jüngeren Kinder reisten zuerst nach Pituffik und Qaanaaq in Nordgrönland, wurden in Aasiaat von der königlichen Yacht Dannebrog abgeholt, die dafür extra gekommen war, und machten unter anderem Station in Sisimiut, Nuuk und Narsaq – letztere Station ohne die Yacht. Auch eine Angeltour im Ewigkeitsfjord (Kangerlussuatsiaq) war dabei. Er habe sein Herz an Grönland verloren, sagte Frederik in einer seiner Reden, und das nehmen ihm die Grönländer möglicherweise sogar ab: Immerhin ist Frederik vor 24 Jahren fast 3000 Kilometer mit dem Hundeschlitten durch Nordgrönland gefahren, als einer von sechs Teilnehmern der Expedition Sirius 2000. Dazu gab es auch eine Doku-Serie. Anlass der Expedition war das 50-jährige Bestehen der Schlittenhundpatrouille Sirius.
Selbstständig, aber mit König?
Erst vor kurzem hatte eine Mehrheit im grönländischen Parlament eine Untersuchung in Auftrag gegeben, die den Weg zur grönländischen Selbstständigkeit aufzeigen soll. Wie genau das Ziel aussehen soll, ist dabei noch offen. Eine der Optionen ist, zwar als Staat selbstständig zu werden, aber den dänischen König weiter als repräsentatives Staatsoberhaupt anzuerkennen, wie es einige Länder im britischen Commonwealth taten. Diese Variante könnte durch den Grönland sehr zugewandten König und seine inzwischen ebenso begeisterte Frau Mary ein paar Fürsprecher gewonnen haben, sollte die Frage mal aktuell werden.
Eine ähnliche Reise des Königspaares zu den Färöer war früher geplant und wurde dann aber abgesagt – wegen des Streiks, der die Färöer damals gerade lahmlegte.
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