Finnland. Flugreisende mit Finnair müssen sich auf unruhige Zeiten gefasst machen: Die Gewerkschaft des Bodenpersonals und der Arbeitgeber werden sich nicht einig. Am Freitag werden deshalb voraussichtlich 110 Flüge mit insgesamt rund 8000 Passgieren ausfallen, weitere Streiks sind für den 2. und den 4. Juni geplant. Darüber berichtete Yle.
Zu den Streikenden gehören Personal aus der Gepäckabfertigung, des technischen Services am Flugzeug sowie andere mit Aufgaben im Flughafen. Kern des Konflikts ist, dass das Gehalt dieser Gruppe in den vergangenen Jahren der allgemeinen Entwicklung hinterherhinkte. Finnair war sowohl von der Coronapandemie (wie alle Fluglinien) als auch von den Verwerfungen als Folge von Russlands Invasion in der Ukraine betroffen gewesen, deswegen wurden die Löhne schon in den vergangenen Jahren nur gering erhöht. Die Gewerkschaft will diese Kluft nun schließen und deshalb eine entsprechend stärkere Steigerung. Nach Angaben von Yle sind die Löhne allgemein in Finnland seit 2020 um 10,4 Prozent gestiegen, bei Finnair nur um 6,4 Prozent. Bei den niedrigeren Gehaltsgruppen sei die Kluft noch größer.
Finnair verweist darauf, dass man von der aktuellen Situation ausgehen müsse und dass sich Finnairs Marktposition seit der Coronakrise verschlechtert habe.
Verhandlungen dauern schon länger – auch Piloten noch ohne neues Abkommen
Die Verhandlungen dauern schon Monate und die erste Streikrunde gab es bereits an vier Tagen im Mai. Nun hat die Gewerkschaft auch den zweiten Vermittlervorschlag abgelehnt.
Das Kabinenpersonal hat sich vor kurzem nach langen Verhandlungen mit Finnair auf ein neues Abkommen geeinigt. Die Piloten haben noch keinen neuen Vertrag, haben aber ihre Streikaktionen zunächst beendet.
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