Spitzbergen/Norwegen. Die norwegische Regierung hat das geltende Umweltgesetz für Spitzbergen in mehreren Punkten verschärft. Begründet wird dies mit dem wachsenden Tourismus auf der Inselgruppe und der Notwendigkeit, die Natur besser zu schützen. Tourismusunternehmen hatten vorab mehrere Punkte des Entwurfs als problematisch kritisiert, geändert hat sich dadurch nichts. Darüber berichteten NRK und spitzbergen.de.
Die Liste der Änderungen ist umfangreich – hier einige Punkte daraus:
- In den Schutzgebieten, die einen großen Teil des Archipels ausmachen, dürfen Tourismusunternehmen nicht mehr mit ihren Gästen an Land gehen, mit Ausnahme von 43 konkret aufgeführten Orten. Für private Reisen bleiben sie weiter offen.
- Touristische Schiffe, die in den Schutzgebieten verkehren, dürfen maximal 200 Personen an Bord haben. Das gilt jetzt für alle Schutzgebiete.
- Drohnen dürfen in den Schutzgebieten nicht mehr verwendet werden.
- Neue Mindestabstände zu Walrossen
- Über weitere Punkte, beispielsweise der Mindestabstand zu Eisbären, muss noch im Storting abgestimmt werden.
Die neuen Regeln sollen ab 1. Januar 2025 gelten.
Verständnis für Regulierungen – Kritik an der Ausführung
Dass der Tourismus reguliert und begrenzt werden sollte, befürworten selbst die Tourismusunternehmen. Doch sie halten die Kanalisierung der Anlandungen nicht für das geeignete Mittel. Ihre Alternativvorschläge wurden nicht berücksichtigt. Ein Vorschlag war beispielsweise eine begrenzte Zahl von Permits, sodass die Menge insgesamt begrenzt wird. Das ist jetzt jedoch nicht der Fall.
Eine Einschätzung von Rolf Stange auf Spitzbergen.de (der selbst als Tourguide arbeitet): „Für größere Schiffe, etwa zwischen 100 und 200 Passagieren Kapazität, die schon jetzt hauptsächlich bestimmte Standard-Landeplätze anlaufen, muss sich dadurch nicht unbedingt allzu viel ändern. (..) Hart getroffen werden aber kleinere Schiffe mit längeren Fahrten, die ihre Landestellen bislang flexibel je nach Wind, Wetter und Eis ausgesucht haben.“
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