Norwegen/Schweden/Finnland. Heute beginnt das norwegische Nato- Manöver „Nordic Response“, das sich grenzüberschreitend über die gesamte Nordkalotte – den Norden Norwegens, Schwedens und Finnlands – ziehen wird. Rund 20 000 Soldaten aus 13 Ländern werden dabei im Einsatz sein.
„Nordic Response“ ist die Fortsetzung des früheren norwegischen Manövers „Cold Response“, das alle zwei Jahre in Norwegen stattfand. Erstmals ist Finnland als Nato-Mitglied dabei. Auch Schweden wurde bei der Planung bereits integriert, obwohl die letzten Formalitäten auf dem Weg zur Mitgliedschaft noch nicht vollzogen sind. Doch die notwendige Zustimmung aller Nato-Mitgliedsstaaten liegt inzwischen vor. „Nordic Response“ ist nun eines der Manöver, bei denen die neuen Nato-Strategien für Nordeuropa erprobt werden. Im April folgt noch „Immediate Response“ , bei dem ein Artikel-5-Szenario simuliert und Truppen nach Finnland transportiert werden müssen. Alle zählen zur Großübung Steadfast Defender.
Erzbahn-Strecke zur Vorbereitung nicht nutzbar
Zur Vorbereitung von „Nordic Response“ hätten die Partner gerne Material auf der Schiene transportiert, wie der norwegische Oberbefehlshaber Eirik Kristoffersen gegenüber High North News erklärte. Aber die war bekanntlich lange wegen Reparaturarbeiten gesperrt und ist es aktuell schon wieder. Voraussichtlich am Freitag soll sie wieder geöffnet sein. Kristoffersen betonte dabei die Wichtigkeit der Bahnstrecke für die Nato. Das war zuletzt auch in Schweden angesichts der Entgleisungen Thema – und die Chancen stehen gut, dass sowohl aus Schweden als auch aus Norwegen bald die Mittel für das Doppelgleis kommen, das sich die Nutzer schon lange wünschen.
An Land, zu Wasser, in der Luft
Etwa die Hälfte dieser 20 000 Soldaten werden an Land unterwegs sein. Wer auf den Straßen in Nordnorwegen, Nordschweden und Nordfinnland unterwegs ist, muss mit Militärkolonnen rechnen. Laut wird es auch: Mehr als 110 Kampfflugzeuge und Hubschrauber sind angemeldet. Außerdem werden mehr als 50 Schiffe, sowohl Fregatten als auch U-Boote daran teilnehmen.
Rentierhalter in Sorge
Mit Sorge sehen die Rentierhalter in der inneren Finnmark dem Manöver entgegen, wie NRK berichtet – denn dort weiden aktuell noch 80 000 Rentiere im Übungsgebiet. Die Befürchtung ist, dass diese gestört werden, zu weit fort laufen und sich mit anderen Herden vermischen. Nach Aussagen eines Streitkräfte-Vertreters gegenüber NRK bemüht man sich um Austausch und Kompromisse, aber nur bis zu einem gewissen Punkt: „Wir dürfen nicht vergessen, warum wir hier sind. Die Soldaten sollen üben, die Finnmark zu verteidigen“. Bei Schäden durch das Manöver kann eine Entschädigung beantragt werden.
Früherer Artikel zum Thema: Türkei stimmt Schwedens Nato-Beitritt zu – passend zum Manöver