Finnland. Die Nachricht kam passend zum Juhannusfest: Forscher haben eine neue Stechmückenart in Finnland identifiziert – die 42. Die Existenz von Aedes rossicus in Finnland wurde vergangene Woche in Rovaniemi bestätigt. Das meldete Yle.
Gefunden hat sie der Kurator des Lappländischen Museums, in Selkäsaari am Tornefluss in Nordfinnland. Die Bestimmung fand in Rovaniemi statt. Eine echte Sensation ist der Fund nicht – wahrscheinlich lebe diese Mückenart schon seit hunderten von Jahren auch in Finnland, so der aufmerksame Naturfreund. Es habe nur keine umfassende Forschung dazu gegeben. Auf der anderen Seite des Torneflusses, in Schweden, wurde sie bereits nachgewiesen.
„Die neu identifizierte Mücke unterscheidet sich darin von den anderen, dass sie sowohl tagsüber als auch nachts aktiv ist und ahnungslose Opfer sticht“, heißt es bei Yle zu Aedes rossicus. Die schwedischen Forscher, die die Art unter anderem 2015 in Övertorneå fanden, beschrieben sie gegenüber NSD als „Überschwemmungsmücke“ „und besonders aggressiv.“ Ein echter Gewinn also für Finnland.
Möglicherweise wurde die Forschung im Norden Finnlands aufgrund der Arbeitsbedingungen dort bisher nicht so gründlich durchgeführt. Die Natur-Informationsseite der Stadt Oulu stellt fest: „Es gibt mehr Arten in Südfinnland, aber der Bestand an Individuen ist in Lappland deutlich größer. “
Mückenbestand entwickelt sich „normal“
So sieht die Mückenlage aktuell in Finnland aus: Mückenforscher berichten Yle, im Gegensatz zu vergangenem Jahr sei es nicht zu trocken, die Tierchen entwickelten sich normal, sie seien der Zeit sogar ein wenig voraus. Mücken brauchen für ihre Entwicklung stehende Gewässer, Tümpel nach der Schneeschmelze etwa.
Auch in den Nachbarländern herrscht biologische Vielfalt in Sachen Stechmücke: In Schweden wurde 2017 die 51. Mückenart nachgewiesen, davon leben 14 oder 15 in Norrland. Norwegen verfügt über 38 Arten.
Nur die Weibchen stechen
Mücken sind selbstverständlich ein wichtiger Teil der Nahrungskette. Dazu gehört dann eben auch der Mensch, wenn auch nicht bei allen Arten. Es sind nur die Weibchen, die stechen, weil sie das Protein für den Nachwuchs brauchen. Das Mückenstich-Opfer trägt somit selbstlos dazu bei, dass die Art erhalten wird.
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