LKAB: Erz in Nordschweden soll noch 40 Jahre reichen

Schweden. Vor zwei Jahren gab es schlechte Nachrichten für den staatlichen schwedischen Bergbauriesen LKAB in Kiruna: Das Erzvorkommen schien plötzlich früher zu enden als erwartet, schon 2035. Nach zwei Jahren Prospektierung sieht es für den Rohstoff aus dem hohen Norden aber gut aus: Das Erz soll noch für mindestens 40 Jahre reichen. Darüber berichtete SVT.

Kiirunavaara Kiruna

Kirunas Erzberg Kiirunavaara.

„Malmfälten“ heißt die Gegend im Bereich der Bergbaustädte Kiruna und Gällivare/Malmberget, also „Das Erzfeld“. Ohne den Bergbau würde es weder Kiruna noch Gällivare/Malmberget geben. Nach 120 Jahren Erzabbau in den beiden größten unterirdischen Gruben der Welt sind die Folgen für die Umgebung zwar offensichtlich: Kiruna zieht sein Zentrum um, weil es nicht mehr sicher steht. Das bekannte Rathaus und viele andere markante Gebäude sind schon fort. Der Ort Malmberget wird komplett verschwinden – zwischen seinen beiden Teilen breitet sich ein Loch immer mehr aus, die Leute müssen nach Gällivare ziehen. Noch schlimmer als die Bergbauschäden fänden große Teile der Region aber ein Ende des Erzabbaus. Denn dieser bietet viele gut bezahlte Jobs und hohe Einnahmen für den Staat. Auf globaler Ebene mag LKAB nur eine kleine Rolle spielen. Doch es ist der größte Erzproduzent der EU mit einem Marktanteil von 80-90 Prozent. Um sowohl wettbewerbsfähig als auch zukunftsfähig zu sein, hatte LKAB erst vor kurzem eine riesige Investition in CO2-arme Produktion angekündigt.

Ergebnis nach zwei Jahren Prospektierung

Malmberget

Einsturzgefahr – mit dem großen Loch an zentraler Stelle lebt Malmberget seit Jahrzehnten.

Da dürften die Ergebnisse der Prospektierungen schon vorgelegen haben. Seit der schlechten Nachricht für Kiruna im Herbst 2018 hatte LKAB systematisch potenzielle Erzvorkommen untersucht – nicht nur in Kiruna, sondern auch in Malmberget und in Svappavaara, einem kleinen Grubenort zwischen den beiden großen. Dafür wurden laut SVT 25 Personen neu angestellt, 350 Kilometer probegebohrt und ein 2,8 Kilometer langer Untersuchungsschacht gebaut. Mit dem Ergebnis ist LKAB zufrieden: An allen drei Standorten gibt es noch abbaufähige Reserven. Der offizielle Bericht dazu soll im Februar vorgestellt werden. Die Grube in Svappavaara, die bisher im Tagebau betrieben wird, könne in die Tiefe gehen. Das benachbarte Vorkommen Levaniemi könnte dann darüber abgebaut werden. Alle drei Gruben können voraussichtlich noch bis 2060 betrieben werden. Im Jahr 2025 muss LKAB über den Ausbau neuer Hauptniveaus, also eine Erschließung tiefer liegender Schichten, entscheiden.

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