Metal-Ausstellung „Der harte Norden“ in Berlin eröffnet

Bathory. Mayhem. Entombed. Nur drei Namen, wenn auch nicht irgendwelche, aus der langen Liste von Metalbands aus den nordischen Ländern. Im gemeinsamen Haus der Nordischen Botschaften in Berlin wurde gerade eine Ausstellung eröffnet, die dieses Phänomen würdigt: „Der harte Norden – Heavy Metal aus den Nordischen Ländern“. Der Fokus liegt dabei auf den beiden Stilrichtungen, die im Norden maßgeblich weiterentwickelt wurden: Death Metal und Black Metal. Die Ausstellung ist bis zum 29. September zu sehen, der Eintritt ist frei.

Plattencover Bathory

Cover der ersten Platte von Bathory, Schweden, 1984

Vor ein paar Jahren kursierte eine Karte im Internet: Anzahl der Metalbands pro Millionen Einwohner, angefertigt von Jakub Marian. Die nordischen Länder stechen dabei heraus: In Finnland, Schweden, Island und Norwegen wird diese Art von Musik ganz offensichtlich besonders geschätzt und auch aktiv ausgeübt. Finnland schickte sogar die Monster von Lordi zum ESC – der Rest ist bekannt.

Kuratorin der Ausstellung im nordischen Felleshus ist die schwedische Kulturjournalistin Ika Johannesson. Sie wuchs in Göteborg auf, gerade zu der Zeit, als sich dort der „Gothenburg Sound“ formierte, mit At The Gates, Dark Tranquility und In Flames. 2011 erschien ihr Buch „Blod, Eld, Död“ ( Blut, Feuer, Tod, gemeinsam mit Jon Jefferson Klingberg) über die Anfänge der extremen Metalrichtungen in Schweden, wobei sie auch immer wieder nach Norwegen schweift. Dort gipfelte Black Metal nicht nur in extremer Musik, sondern auch in Kirchenbränden und Mord. Bei der Gestaltung der Ausstellung wurde Johannesson unterstützt von der norwegischen Sängerin Silje Wergeland und dem norwegischen Musiker und Musikjournalisten Torgrim Øyre.

Fokus auf Black Metal und Death Metal

Unter dem Schlagwort „Metal“ gibt es heute ein breites Feld an Stilrichtungen. Schwerpunkt der Ausstellung sind Death- und Black Metal, für die Bands aus dem Norden stilbildend waren. So heißt es dazu in der Ankündigung: „Die einen haben sich von Horrorfilmen inspirieren lassen, die anderen von nordischer Mythologie oder dem Interesse an Okkultismus und Satanismus. Manche wollten einfach nur unfassbar schnell spielen.“ Zu sehen sind laut Metal Hammer beispielsweise seltene Plattencover, alte Tapes, Bühnenkostüme, Werke des Coverkünstlers Kristian Wåhlin, eine „mannshohe Amon Amarth-Rune“ und ein Sarg.

Die Ausstellung kann täglich während der Öffnungszeiten besucht werden. Bis zur Finissage am 29.September gibt es noch einige Veranstaltungen im Zusammenhang damit. Die nächsten sind „Heavy Diversity-How diverse is the metal scene?“ mit Gaahl, Sara Gacic und Linnea Olson am 30. Juni und „Neo-Paganism in Nordic Metal“ am 6. Juli.

Das Buch „Blod, Eld, Död“von Ika Johannesson und Jon Jefferson Klingberg ist inzwischen unter dem Titel „Blood, Fire, Death“auch auf Englisch erhältlich.

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