Haparanda kauft das Wasserloch zurück – soll Park werden

Haparanda (Schweden). Wer aus dem finnischen Tornio über den Victoriaplatz ins schwedische Haparanda geht, sieht vor sich ein wassergefülltes Loch, aus dem noch ein paar Betonpfeiler ragen. Für dieses zentral gelegene Grundstück gab es einst große Pläne: Multi-Arena, Schule, Hotel, Läden – das „Barents Center“. Doch daraus wurde nichts. Die Kommune Haparanda hat das Grundstück nun zurückgekauft – und will daraus einen Park machen. Darüber berichteten  SVT und Haparandabladet.

"Gropen" in Haparanda

„Gropen“ in Haparanda an der Grenze zu Finnland.

Die Einheimischen nennen die Brachfläche „Gropen“, die Grube. Ein Eishockey-enthusiastischer Investor hatte darin einst große Chancen gesehen und der Kommune Haparanda das Blaue vom Himmel versprochen – so zumindest kann man im Nachhinein feststellen. 2014 wurde das Grundstück an den Investor verkauft. Die Kommune musste einen Mietvertrag für eine Schule unterschreiben, die noch gar nicht stand. Während die Pläne für das „Barents Center“ auf dem Papier immer größer wurden, fragte sich mancher schon, wer in all den Läden einkaufen sollte, die geplant waren, denn eigentlich haben Haparanda und Tornio bereits ein sehr großes Angebot – unter anderem IKEA auf der schwedischen und ein Einkaufszentrum auf der finnischen Seite.

Echter Park statt Luftschlösser

Dem Investor fehlte schließlich das Geld, die Pläne umzusetzen. Der Prozess um die Eigentumsverhältnisse zog sich hin, die Fläche lag weiter brach. Nun hat die Kommune das Grundstück zurückgekauft. Ambitionierte Baupläne gibt es nicht mehr. Stattdessen will Haparandas Kommunalrätin Nina Waara auf das hören, was Einwohner aus Haparanda und Tornio wünschen: ein Gelände, auf dem sich auch Veranstaltungen durchführen lassen. Aus „Gropen“ könnte ein Park werden, der den Victoriaplatz auf der Grenze mit dem Busbahnhof verbindet, eventuell eine feste Bühne hat und wo dann auch gemeinsame Veranstaltungen durchgeführt werden können. 

Zeit verloren, Geld gewonnen

„Alle freuen sich, dass wir diese Fläche nun entwickeln können“, so Waara zu SVT. Durch das Hin und Her habe die Kommune Zeit verloren – aber kein Geld. Laut Haparandabladet hatte die Kommune 2014 48 Millionen SEK dafür bekommen (heutiger Kurs 4,1 Millionen Euro, damals mehr) und erhält es nun aus der Konkursmasse für 3,6 Millionen SEK (aktuell 309 000 Euro) zurück.

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