Norwegen. Das Hurtigruten-Schiff Kong Harald hatte gestern Abend in der Hustadvika einen Maschinenausfall. Eine Stunde lang war das Schiff ohne Antrieb. Dann bekam es einen Motor wieder in Gang. Das Schiff konnte den Hafen Molde aus eigener Kraft anlaufen. Das Ereignis erinnert an den Seenotfall der Sky Viking vor zwei Jahren in derselben Region. Darüber berichtete NRK. Mit Update 20 Uhr.
Die Rettungszentrale Südnorwegen meldete um 21.08 Uhr, die Kong Harald habe einen Maschinenausfall in der Hustadvika. Es herrschte Starkwind. Die Rettungszentrale startete eine Rettungsaktion, unter anderem mit vier Hubschraubern. Vom Küstenort Bud aus konnte man die Kong Harald beobachten. Der Mannschaft gelang es, zwei Anker auszubringen, sodass das Schiff nicht weiter Richtung Land trieb. Eine Stunde später konnte es aus eigener Kraft wieder Fahrt aufnehmen und sich Richtung Molde bewegen. Es erreichte Molde kurz nach Mitternacht. Das Bugsierboot ML Saltfjord folgte der Kong Harald in den Hafen. Heute soll das Schiff untersucht werden und das weitere Vorgehen entschieden werden. Für die Passagiere steht bei Bedarf ein Krisenteam bereit.
Die Kong Harald befand sich auf der südgehenden Tour von Kirkenes nach Bergen. Sie kam gerade von Kristiansund und war auf dem Weg nach Molde, als der Motor ausfiel. An Bord waren 236 Passagiere und 70 Besatzungsmitglieder. Die Hustadvika vor Møre og Romsdal ist ein berüchtigtes Seegebiet, in dem es häufig schlechtes Wetter gibt.
Erinnerungen an die Viking Sky
An der Küste rief das Erinnerungen an den März 2019 wach: Damals geriet in derselben Region das Kreuzfahrtschiff Viking Sky mit mehr als 1300 Personen an Bord bei Sturm in Seenot. Eine Evakuierung per Hubschrauber wurde begonnen und ging extrem langsam. Kurz vor der drohenden Strandung bekam die Crew einen Motor wieder in Gang. Nach diesem Unfall gab es eine Diskussion über die Sicherheit der Kreuzfahrtschiffe. Die Stadt Molde war gestern bereits dabei, ein Notquartier für Evakuierte von der Kong Harald vorzubereiten. Das wurde nun nicht notwendig, da das Schiff sich wieder aus eigener Kraft nach Molde bewegen und die Passagiere in ihren eigenen Kabinen bleiben konnten.
Update 20 Uhr:
Wie der Kapitän gegenüber NRK berichtet, war ein verschlissenes Teil am einen Hauptmotor die Ursache des Maschinenausfalls. Der andere Hauptmotor war wegen einer Reparatur nicht in Betrieb. Mit einem versenkbaren Notpropeller gelang es aber, das Schiff manövrierbar zu halten und zu ankern. Inzwischen sind beide Motoren repariert und die Kong Harald hat die Fahrt fortgesetzt.
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