Probleme auf der Viking Sky: Passagiere müssen Geduld haben

Norwegen. Nach einer unruhigen Nacht auf See vor der norwegischen Küste war der Großteil der Passagiere noch lange an Bord des in Seenot geratenen Kreuzfahrtschiffes Viking Sky. Inzwischen ist es aber nach Molde geschleppt worden und hat dort laut NRK um 16.27 angelegt. Vom ebenfalls havarierten Frachter Hagland Captain waren bereits vergangene Nacht alle neun Personen abgeborgen.

Viking Sky

Viking Sky auf See vor Molde. Screenshot von Marinetraffic.com am Sonntag Morgen

Das Wetter vor Møre und Romsdal war gestern sehr stürmisch und die Wellen hoch, was die Hilfe durch andere Schiffe zunächst unmöglich machte. Nachdem drei von vier Motoren wieder liefen, konnte das Schiff aber wieder selbst, wenn auch langsam, manövrieren.  Inzwischen hat sich das Wetter gebessert und die Viking Sky  wurde nach Molde geschleppt.

Zuvor waren 479 von den 1373 Menschen an Bord ausgeflogen worden. Da immer nur einer hochgehievt werden kann, ging die Evakuierung per Helikopter recht langsam. 15-20 passen in eine Maschine. An Land wurden sie von einem Team aus professionellen Einsatzkräften und freiwilligen Helfern empfangen. Unter dem Hashtag #VikingSky findet man bei Twitter Videos von Bord mit Schäden und Gegenständen, die sich durchs Schiff bewegen, aber auch Lob für die professionelle Crew. Die Versorgung an Bord soll gut sein. Von den ausgeflogenen Passagieren kamen 25 ins Krankenhaus, drei davon sind schwer verletzt. Die ersten sollen aber schon wieder entlassen sein. Die Teilnehmer dieser Reise stammen aus Großbritannien und den USA.

Zeitweise nur 100 Meter von Strandung entfernt

Die Viking Sky hatte gestern um 14 Uhr „Mayday“ gesendet, nachdem Motorprobleme das Schiff manövrierunfähig gemacht hatten und es vom Sturm auf die norwegische Küste zugetrieben wurde. Nach den Aufzeichnungen bei marinetraffic.com war das 228 Meter lange Schiff laut einer Expertin bei NRK  nur noch 100 Meter davon entfernt gewesen, auf Grund zu stoßen. Nachdem ein Teil der Maschinen wieder lief, konnte es aber Abstand gewinnen.

Sowohl die Klassifizierungsgesellschaft als auch die Seefahrtsbehörde kündigten an, das Schiff nun technisch näher untersuchen zu wollen, um die Ursache für die Maschinenprobleme zu finden. Die Viking Sky fährt für Viking Ocean Cruises und war erst 2017 in Dienst gestellt worden. Das Schiff war auf dem Weg von Tromsø nach Stavanger gewesen.

Inzwischen gibt es in Norwegen eine Diskussion darüber, ob es der guten Seemannschaft entsprochen habe, bei dem angesagten stürmischen Wetter diese ungeschützte Strecke zu nehmen. Die nord-und südgehenden Schiffe der Hurtigruten hatten an diesem Tag angesichts der Wettervorhersage auf diese Etappe verzichtet und abgewartet. Die Lotsen hatten dem Kapitän aber laut Kystverket nicht davon abgeraten. Der Sturm richtete auch an Land viele Schäden an.  (Stand:19 Uhr).

Früherer Artikel zum Thema:

Kreuzfahrtschiff vor der norwegischen Küste in Seenot

Hier noch einmal das Video der norwegischen Rettungszentrale (von CHC Helicopters):

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