Longyearbyen reinigt jetzt sein Abwasser – jedenfalls mechanisch

Longyearbyen/Spitzbergen (Norwegen). Die Abwasserregelung in Longyearbyen war bisher ein anrüchiges Thema. Denn es gab keine. Die Abwässer landeten ein Stück weit draußen im Adventfjord, so wie sie ins Rohr hineingeflossen waren. Vor kurzem wurde nun eine mechanische Filteranlage installiert. Darüber berichteten Longyearbyen Lokalstyre und spitzbergen.de.

Spitzbergen

Longyearbyen, Spitzbergen. Foto: Thomas Christiansen.

Wie notwendig eine Reinigung des Abwassers ist, zeigte das Ergebnis nach einer Woche Betrieb: 50 kg Toilettenmüll hielt die Anlage in dieser Woche zurück, darunter Feuchttücher, Kondome und Binden. Diese sollten eigentlich gar nicht in der Toilette landen, denn sie verstopfen die Pumpen und verschmutzten bisher auch den Fjord. Das Abwasserrohr im Adventfjord entlässt seinen Inhalt in 50-60 Meter Tiefe.

Die Auswirkungen des Abwassers von Longyearbyen mit immerhin rund 2500 Bewohnern und vielen Touristen werden alle drei Jahre untersucht. Der jüngste Bericht ist von 2020 und benennt auch das Problem mit den Feuchttüchern, die sich am Ausgang des Rohres sammeln und den Boden bedecken. Dadurch werde die Fauna vor Ort gestört. 250 Meter weiter seien die Auswirkungen weniger sichtbar gewesen. 750 Meter weiter war der Boden natürlich.

Die neue Anlage wird nun also den groben Müll vom Adventfjord fernhalten. Eine echte Kläranlage ist das allerdings noch nicht.

Vor einigen Jahre gab es eine Untersuchung des Abwassers von Ny Ålesund speziell mit Blick auf die Medikamente.  Dort fand man Schmerzmittel und Antidepressiva in Krebstieren: Fund vor Spitzbergen: Schmerzmittel und Antidepressiva in Krebstieren

 

Dieser Beitrag wurde unter Meer, Norwegen, Spitzbergen veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert