Kiruna (Schweden). Ein gewaltiger Wasserrohrbruch hat den Zugverkehr nach Kiruna gestoppt. Als Ursache werden bisher „Setzungen im Boden“ vermutet. Andere Haltestellen auf der Strecke Luleå/Boden-Narvik sind nicht betroffen. Darüber berichteten NSD und SVT. Update 4.1.: Der Zugverkehr konnte schneller als erwartet wieder aufgenommen werden, meldet LKAB.
Der Wasserrohrbruch befindet sich in der Nähe der Lokschuppen (Lokstallarna), wo die Loks des Bergbauunternehmens LKAB gewartet werden. Die einzige Gleiseinfahrt nach Kiruna befindet sich direkt daneben, der aktuelle Bahnhof von Kiruna ein paar hundert Meter weiter stadteinwärts. Laut der Medien handelt es sich um gut zwei Millionen Liter Wasser. Das wurde Ende vergangener Woche entdeckt. Für Untersuchungen mussten der Boden aufgetaut werden, und der Zugverkehr durfte einen Tag lang nicht über das Gleis rollen. Die Züge nach Narvik ließen Kiruna deshalb aus, die anderen Haltestellen wurden wie gewohnt angefahren. Wer nach Kiruna wollte, musste ab Gällivare den Bus nehmen (Schienenersatzverkehr).
Nichts Konkretes bekannt über die Ursache
Zur Ursache ist bisher nichts Konkretes bekannt. „Setzungen im Boden“ sind typische Begleiterscheinungen des Bergbaus, erst recht in der Bergbaustadt Kiruna, wo das Stadtzentrum deswegen schon verlegt worden ist. Allerdings gehört das Gebiet um die Lokschuppen zu denen, die eigentlich nicht gefährdet sein sollten. Dorthin wurden erst im Herbst historische Häuser aus der Abrisszone umgezogen. Etwas oberhalb, am Fuße des Luossavaara, wurden sogar neue gebaut. Das letzte größere seismische Ereignis in Kiruna wurde am 3. Dezember gemeldet.
Nur kleine Störung des Erztransports
Anfangs wurde nichts konkret dazu gemeldet, ob die Unterbrechung auch die Erzzüge von LKAB betrifft. Täglich verlassen etwa zehn volle Züge mit 68 Wagen Kiruna in Richtung Narvik, zehn leere kommen zurück. LKAB teilte später mit, die Erzzüge hätten innerhalb des Geländes ein anderes Gleis vorbei an der Stelle nehmen können. Es habe nur kleinere Störungen beim Erztransport gegeben.
Über die Ursache des Lecks ist bisher nichts Konkretes bekannt. Die Reparatur ist auch noch nicht erfolgt.
Anderes Gleisproblem schwerwiegender für LKAB
Ein anderes Transportproblem ist für LKAB schwerwiegender und längerfristiger: Kurz vor Weihnachten wurde die zulässige Achslast auf dem Gleis zwischen Gällivare und Råtsi vor Kiruna von 30 auf 25 Tonnen gesenkt. Auf dieser Strecke gab es 2021 eine Entgleisung. Das Gleis erfülle nicht mehr die Anforderungen für die hohe Achslast, begründete die Verkehrsbehörde die Maßnahme. Der Austausch der Gleise war eigentlich erst 2025/2026 geplant. Diese Einschränkung betrifft nicht die hauptsächlich genutzte Strecke Kiruna-Narvik und auch nicht Malmberget-Luleå, sondern nur die Züge, die von Kiruna nach Luleå gehen.
Der Artikel wurde am 4.1., 9.30 Uhr, aufgrund neuer Informationen aktualisiert.
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