Oberfläche der Barentssee in 40 Jahren 10 Grad erwärmt

Arktis. Seit mehr als 40 Jahren wird das arktische Meereis von Satelliten überwacht. Eine neue Veröffentlichung des dänischen Zentrums für Klimaforschung zeigt nun detailliert und flächendeckend, wo sich das Meerwasser der Arktis an der Oberfläche um wie viel Grad erwärmt hat. Besonders stark ist diese Erwärmung in der nördlichen Barentssee: Dort sind die Temperaturen von 1982 bis 2021 um 10 Grad gestiegen. Die Studie A combined sea and sea-ice surface temperature climate dataset of the Arctic, 1982–2021“ wurde bei Science Direct veröffentlicht.

Jährliche durchschnittliche Veränderung der Oberflächentemperaturen in der Arktis 1982-2021. Quelle Nielsen-Englyst et al. 2022

Die Temperaturen von Meereis und Wasseroberfläche in der Arktis sind schwer zu messen, weil schwer zugänglich. Hauptautorin Pia Nielsen-Englyst und ihr Team stützen sich bei ihrer Zusammenstellung sowohl auf Infrarot-Satellitendaten als auch auf Messungen von stationären und treibenden Forschungsbojen und -stationen. Messlücken werden anhand vorhandener Daten interpoliert. Betrachtet wird der gesamte Ozean nördlich des 58. Breitengrades im Zeitraum 1982 bis 2021. In dieser Zeit hat sich die Meeresoberfläche durchschnittlich um 4,5 Grad erwärmt. Die Veränderungen sind allerdings nicht ganz gleichmäßig. Am stärksten zeigen sie sich in der nördlichen Barentssee, in einem Streifen von Spitzbergen bis Franz-Josef-Land und darüber hinaus, wo die Temperatur im besagten Zeitraum um 10 Grad stieg. Die Studie zeigt, dass die Erwärmung in der Arktis noch schneller vorangeht als in früheren Klimamodellen gerechnet.

Das arktische Meereis  mit den Faktoren Schnee und Albedo spielt eine große Rolle für das globale Klimasystem. Wo kein Eis mehr die Sonnenstrahlen reflektiert, wärmt sich der Ozean noch schneller auf. Dazu legt die neue Studie erstmals flächendeckend  konkrete Daten vor. Das Zentrum für Klimaforschung ist Teil des Dänischen Meteorologischen Instituts.

Zur Situation des arktischen Meereises:

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