Reykjavík (Island). Eigentlich freut man sich auf Island über jeden größeren Baum. Aber nun hat die Flughafengesellschaft Isavia beantragt, 2900 Bäume im Stadtwald Öskjuhlíð in Reykjavík fällen zu lassen, wenigstens aber die 1200 höchsten. Sie beeinträchtigten die Flugsicherheit auf dem Inlandsflughafen in der Stadt. Doch es handelt sich um ein beliebtes Naherholungsgebiet – und so einfach geht das nicht. Darüber berichteten RÚV und Iceland Review.
So würde es aussehen, wenn die 2900 Bäume zugunsten der Einflugschneise gefällt würden. Vorn Perlan. Quelle Reykjavíkurborg
Eigentlich sollte der Inlandsflughafen gar nicht mehr direkt in Reykjavík sein, doch mangels Alternativen ist er nach wie vor dort. 2017 wurden 140 Bäume in der Einflugschneise gefällt, um weiterhin vorschriftsgemäßes Starten und Landen zu ermöglichen. Nun geht es um sehr viel mehr Bäume, die zu hoch geworden sind, und es sind gerade die ältesten und für die Natur wertvollsten,die nun weichen sollen. Grafiken auf der Internetseite der Stadt Reykjavík zeigen, wie die beiden Alternativen aussehen würden. In jedem Fall würde es eine riesige Schneise durch das Waldgebiet zwischen Universität und Perlan geben.
Geschütztes Gebiet und Naturdenkmal
Öskjuhlíð ist als Naherholungsgebiet geschützt und außerdem auf der Liste der Naturdenkmäler eingetragen. Eine Fällung dieser Bäume müssten deshalb mehrere Behörden, Institutionen und auch politische Gremien zustimmen. Laut einer Untersuchung hat die Aufforstung positive Wirkung auf Reykjavík gehabt und den Wind in der Stadt gesenkt.
Sollte die Entscheidung für eine Fällung ausfallen, müsste auch geklärt werden, wer die Kosten dafür übernimmt. Nach jetzigen Schätzungen würde die Fällung von 2900 Bäumen etwa eine halbe Milliarde ISK kosten, umgerechnet 3,5 Millionen Euro.
Der Stadtflughafen wird nur von den kleineren Maschinen für Inlandsflüge genutzt. Zurzeit starten und landen sie in einem etwas steileren Winkel als normalerweise. Diese Lösung ist jedoch nur für begrenzte Zeit anwendbar.
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