Klettsvík: Umzug der Belugas ins freie Wasser verzögert sich weiter

Heimaey (Island). Eigentlich hätten die Ex-Show-Wale Little White und Little Grey jetzt in ihrem neuen Freiwassergehege in der Bucht Klettsvík schwimmen sollen. Nur Stunden vor dem geplanten Umzug sank jedoch das Boot der örtlichen Tauchfirma, einem wichtigen Partner des Beluga-Refugiums, in der Bucht. Der Umzug ist nun auf nächstes Frühjahr verschoben. Das meldete der Sea Life Trust.

Little White and Little Grey

Little White und Little Grey. Foto: Sea Life Trust Beluga Whale Sanctuary

Im Sommer 2019 waren die beiden Belugas, früher Showstars in einem Vergnügungspark in Schanghai, nach Island gekommen. Dort sollen sie den Rest ihres Lebens in möglichst artgerechter Umgebung verbringen – ein komplettes Auswildern wäre höchstwahrscheinlich nicht erfolgreich. Im September 2020 schwammen die Belugas erstmals in dem ihnen zugedachte Revier, einem abgetrennten Teil der Bucht Klettsvík. Doch für den Winter wurden die Little White und Little Grey, die die meiste Zeit ihres Lebens in tropischen Temperaturen verbracht haben, zurück in das heizbare Becken an Land gebracht.

Verzögerung durch Bau eines zusätzlichen Freiwassergeheges

Im Betreuerteam gab es offenbar die Befürchtung, dass für Little White der Schritt vom kleinen Becken in das große Revier zu viel auf einmal gewesen sei.  Um den Erfolg des Projektes nicht zu gefährden, sollte der Umzug deshalb in noch kleineren Etappen geschehen. Es wurde ein neues Freiwassergehege konstruiert, das  einen Zwischenschritt bilden soll zwischen dem kleinen Kontrollbecken in der Bucht und dem zukünftigen Revier. 2021 kamen die Wale deshalb gar nicht ins freie Wasser. 

Boot sinkt kurz vor dem Umzug

Ende April 2022 traf das neue Gehege in Klettsvík ein, danach musste es noch montiert werden. Es ist rund mit einem Durchmesser von 50 Metern. Anfang August begannen die Vorbereitungen für den Umzug der beiden Wale in ihr neues Domizil. Am Morgen des 14. August wurde entdeckt, dass das Boot der Tauchfirma in der Bucht gesunken war – nur Stunden vor dem geplanten Umzug. Niemand war an Bord gewesen. Videos zeigen Spuren von Treibstoff auf dem Wasser. Warum das zehn Meter lange Boot sank, ist noch völlig unklar. Auch Eyjafréttir berichtete über den Vorfall.

Beluga-Umzug verschoben auf 2023

Inzwischen ist das Boot gehoben worden. Dazu musste allerdings ein Teil der Anlage wieder demontiert werden. Wie Sea Life Trust mitteilte, werden die Säuberungsarbeiten und die erneute Montage Zeit in Anspruch nehmen – und dann kommt ja auch schon wieder der Winter. Der Umzug ins Freie ist deshalb auf Frühjahr 2023 verschoben worden.

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