Íslensk lopapeysa: Der echte Islandpulli muss handgestrickt sein

Island. Der Begriff íslensk lopapeysa darf nur noch für einen Islandpullover benutzt werden, der gewisse Kriterien erfüllt – unter anderem handgestrickt, aus Wolle von isländischen Schafen und mit traditionellem Muster. Dies erklärte die zuständige Behörde Matvælastofnun.

Islandpulli

Íslensk lopapeysa

Das isländische Gesetz für geschützte Ursprungsbezeichnungen gibt es seit fünf Jahren. Bisher wurde damit Íslenskt lambakjöt und Icelandic lamb geschützt. Vor knapp einem Jahr hatte der Verband der Handstrickenden auf Island (Handprjónasamband Íslands ) beantragt, dass die Bezeichnung geschützt werden soll. Denn das Handwerk zur Herstellung eines solchen Pullovers und die Muster gründeten auf isländischem Kulturerbe. Damit will man sich auch gegen die Konkurrenz aus chinesischen Strickmaschinen oder mit ausländischer Wolle abgrenzen. Ein Pullover muss folgende Kriterien erfüllen, um als íslensk lopapeysa  zu gelten:

  • Die Wolle muss von isländischen Schafen stammen
  • Der Pullover muss handgestrickt sein, und zwar auf Island
  • Die Wolle soll neu sein (also keine, die wiederverwendet wird)
  • Der Pullover darf nur aus speziell gesponnenem Garn (lopi) gestrickt sein
  • Er muss eine rundgestrickte Halspartie mit Mustern zwischen Hals und Schulter haben
  • Er darf nur rundgestrickt sein, nicht zusammengenäht
  • Er darf geschlossen oder vorne offen sein

Alles, was diesen Kriterien nicht entspricht, darf nun auch nicht mehr mit dem traditionellen Begriff íslensk lopapeysa bezeichnet werden und auch nicht in irreführenden Wortkombinationen. Der Käufer oder die Käuferin sollen sich darauf verlassen können, dass sie tatsächlich echte Ware von der Insel bekommen, traditionelle Handarbeit inbegriffen.

Fast alle Wolle von isländischen Schafen wird in Islands einziger Spinnerei Ístex in Mosfellsbær verarbeitet. Zuvor wird sie in Blönduós gewaschen. Ístex verkauft isländische Wolle in die ganze Welt – auch Anleitungen sind zu haben.

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Der Islandpulli als Marke und Kulturerbe

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