Island. Der isländische Staat hat von seinem Vorkaufsrecht Gebrauch gemacht und den abgelegenen Hellisfjörður erworben, den eigentlich ein deutscher Unternehmer für die Fischzucht nutzen wollte. Damit soll die Natur dort geschützt werden. Darüber berichtete RUV.
Der Hellisfjörður liegt im Osten Islands , südlich von Neskaupstaður. Dorthin kommt man nur zu Fuß, zu Pferd oder mit dem Boot, eine Straße gibt es nicht und Strom wurde auch nicht dorthin verlegt. Früher gab es dort einmal eine norwegische Walfangstation, die 1913 aufgegeben wurde. Der letzte feste Bewohner soll 1952 weggezogen sein. Nur ein Sommerhaus steht dort.
Der letzte Besitzer dieses Fjords war seit dem Jahr 2000 der isländische Filmproduzent Sigurjón Sighvatsson. Er hatte ihn vergangenes Jahr zum Verkauf angeboten. Im Februar wurde bekannt, dass der deutsche Unternehmer Sven Jacobi ihn kaufen wollte. Und später wurde weiter bekannt, dass dort Fischzucht und Tourismus geplant war und ein Hafen gebaut werden sollte. Das gefiel weder der Kommune Fjarðarbyggd noch dem isländischen Umweltministerium.
Naturschutz statt Fischzucht
Nach isländischem Gesetz hat der Staat ein Vorkaufsrecht zum Zweck des Naturschutzes. Hellisfjörður ist ziemlich unberührt und es wachsen dort seltene Pflanzen. Der Fjord war schon zuvor als schützenswert gelistet worden. Fischzucht und Tourismus hätten sich damit nicht vertragen. Als Preis werden 40 Millionen isländische Kronen angegeben, umgerechnet etwa 290.000 Euro. Es handelt sich um eine Fläche von 1900 Hektar. Der isländische Staat hat bereits mehrfach von seinem Vorkaufsrecht Gebrauch gemacht, unter anderem, um Fell an der Gletscherlagune Jökulsárlon zu kaufen.
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